OB Kuhn gratuliert zur Wiederwahl von Isabel Fezer. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der Gemeinderat hat die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung wiedergewählt. Der Wahl ging eine turbulente Sitzung voraus.

Stuttgart - Mit großer Mehrheit hat der Stuttgarter Gemeinderat Isabel Fezer (FDP) als Bürgermeisterin für Jugend und Bildung für eine weitere achtjährige Amtszeit bestätigt. Nach einer turbulenten Sitzung mit vielen Zwischenrufen erhielt die 58-jährige Juristin am Donnerstag 43 von 56 gültigen und 59 abgegebenen Stimmen – drei Stimmen waren ungültig, und es gab zehn Enthaltungen. Drei Stimmen erhielt der Überraschungskandidat, Dauerbewerber und Musikpädagoge Ulrich Raisch (54), den OB Fritz Kuhn (Grüne) auf Antrag von Bernd Klingler (Bündnis Zukunft Stuttgart 23) nachträglich auf die Kandidatenliste setzen musste.

Er erhielt ebenfalls Gelegenheit, sich vorzustellen, und zeigte sich darüber überrascht und erfreut. Nach Einschätzung der Verwaltung erfüllt von den insgesamt drei Bewerbern allerdings nur Fezer die Wählbarkeitsvoraussetzungen. Ein weiterer Bewerber war zu alt.

Personalmangel bleibt Herausforderung

Bei ihrer ersten Wahl 2010 hatte Fezer sich mit hauchdünner Mehrheit gegen ihren damaligen Konkurrenten Werner Wölfle (Grüne) durchsetzen können. Damals ging es noch um den Posten als Sozialbürgermeisterin. Dass sie seit zwei Jahren für das Ressort Jugend und Bildung zuständig ist, dafür bedankte sie sich in ihrer Vorstellungsrede beim Gemeinderat und bei OB Kuhn. „Von diesen Synergien profitieren wir jetzt“, sagte sie. „Es geht mir darum, nah bei den Menschen zu sein, zuzuhören und gerecht zu sein“, skizzierte sie als ihre Leitmotive.

Sie kündigte an, die derzeit 26 Kinder- und Familienzentren auf mindestens 35 auszubauen und Generationentreffs einzurichten. In puncto Schulentwicklung werde sie sich für Schulverbünde zwischen Realschulen und den verbliebenen Werkrealschulen einsetzen. Unter anderem bei der Schulkindbetreuung werde sie das Qualitätsmanagement verstärken. Eine große Herausforderung bleibe die Personalgewinnung in Kitas, bei 1700 fehlenden Erzieherinnen und 200 offenen Stellen im Jugendamt. Dass ihre Rede von Zwischenrufen aus der letzten Bank gestört wurde, brachte Fezer nicht um die Contenance.