Am Sonntag findet in Renningen die Bürgermeisterwahl statt. Kandidatin Während Melanie Hettmer mit breiter Unterstützung ins Rennen geht, hofft Ulf Sieglitz weiter auf seine Chance.
Wer tritt die Nachfolge des langjährigen Renninger Bürgermeisters Wolfgang Faißt an? Zur Wahl stehen mit Melanie Hettmer und Ulf Sieglitz zwei Kandidaten, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Die in Leonberg lebende Melanie Hettmer hat schon früh Akzente im Wahlkampf gesetzt. Seit ihrer offiziellen Bewerbung im Juli hat die 47-Jährige fast täglich Termine in Renningen wahrgenommen und sich dadurch viel Unterstützung sichern können. Abgesehen von der AfD stehen alle im Gemeinderat vertretenen Parteien hinter Hettmers Bewerbung, die sich trotz Mitgliedschaft bei den Freien Wählern in Leonberg als parteiübergreifende Kandidatin versteht.
“Kein Selbstläufer“
„Die Wahl ist dadurch natürlich kein Selbstläufer, aber es fühlt sich gut an, so viele Akteure hinter sich zu wissen und überzeugt zu haben“, betont Melanie Hettmer, die viel Erfahrung in den kommunalen Verwaltungen in Sindelfingen und in Ludwigsburg sammeln konnte. Auf der Zielgeraden des Bürgermeister-Wahlkampfs bleibt sie deshalb ihrer Linie treu: „Wie schon in den vergangenen Wochen werde ich weiter den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern suchen. Am Samstag werde ich beim Drachenfest und am Wahltag in der Stadt präsent sein.“
Auch Ulf Sieglitz hat seine Kandidatur Ende Juli bekannt gegeben, ist jedoch erst viel später in der Öffentlichkeit wirklich sichtbar geworden. Zunächst sorgte er durch fehlende Transparenz zu seiner Vita und Berufstätigkeit für Verwirrung. Erst zur offiziellen Kandidatenvorstellung hat er sein Programm veröffentlicht, das er „Wahlversprechen“ nennt.
Dass er keine Unterstützung der lokalen Parteien erhalten hat, stört den 47-Jährigen nicht. „Ich trete als parteiloser Kandidat an und habe daher nicht die Nähe und Unterstützung von Parteien gesucht“, stellt er klar.
Rahmenbedingungen schaffen
Viel lieber will Sieglitz, der bis zu seiner Bewerbung lokalpolitisch nicht tätig gewesen ist, über Inhalte sprechen. Zum Beispiel über das Thema fehlender Kinderarzt. „Den Verantwortlichen in der Stadt ist die Dringlichkeit gar nicht bewusst“, warnt er. „Man kann doch nicht abwarten, bis irgendwann das Gesundheitszentrum fertig ist.“ Es müssten jetzt die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sich zwei nicht genannte Kinderärzte in Renningen niederlassen könnten, die er von dem Standort überzeugt habe. Sieglitz geht nach viel positivem Feedback, das er nach der Kandidatenvorstellung erfahren habe, entspannt in die Wahl.
Alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Renningen haben von 8 bis 18 Uhr die Möglichkeit, ihre Stimme in den Wahllokalen oder per Briefwahl abzugeben. Ab 18 Uhr beginnt die Stimmenauszählung. Nach Tagung des Wahlausschusses um 18.45 Uhr ist mit der Verkündung des vorläufigen Wahlergebnisses zwischen 19 und 19.30 Uhr zu rechnen.