Um den Chefsessel im Korntaler Rathaus kämpfen sechs Bürgermeisterkandidaten. Foto: Simon Granville

Am 23. April wählen die Menschen in Korntal-Münchingen einen neuen Bürgermeister. Fühlen Sie beim Talk unserer Zeitung den vier aussichtsreichsten Bewerbern auf den Zahn.

Der 23. April dürfte ein spannender Sonntag werden. Denn in gut anderthalb Wochen wird nicht nur in Ditzingen ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Auch in Korntal-Münchingen ist der Chefsessel im Rathaus neu zu vergeben, der amtierende Bürgermeister Joachim Wolf (parteilos) tritt nicht mehr an. Während aber in der Großen Kreisstadt alles auf den Amtsinhaber Michael Makurath (parteilos) hinauslaufen dürfte – sein Konkurrent Andreas Bälder hat bislang wenig von sich hören lassen – ist die Lage in der Nachbarstadt mit dem Bindestrich deutlich komplexer.

Sechs Männer wollen Bürgermeister in Korntal-Münchingen werden. Unsere Leserinnen und Leser haben die Möglichkeit, den vier aussichtsreichsten Bewerbern auf den Zahn zu fühlen. Beim Kandidaten-Talk unserer Zeitung an diesem Mittwoch, 12. April, 19.30 Uhr, stellen sich in der Stadthalle in Korntal der derzeitige Erste Beigeordnete Alexander Noak, der Münchinger Unternehmer Axel Felger, der Untermünkheimer Bürgermeister Matthias Groh und der parlamentarische Referent Steffen Kirsch (CDU) den Fragen unserer Redakteure Stefanie Köhler und Thomas K. Slotwinski, nachdem sie sich kurz vorgestellt haben.

Es geht nicht nur um den Ökopark

Die Kandidaten werden ihre Motivation darlegen, warum sie Bürgermeister werden wollen, erläutern, wie sie die Stadt weiterentwickeln möchten oder zum kontrovers diskutierten Ökopark Stellung nehmen. Der regionale Gewerbeschwerpunkt (RGS) nördlich von Müllereim ist nicht nur im Gemeinderat und in der Bevölkerung umstritten – auch die Bürgermeisterkandidaten positionieren sich ganz unterschiedlich. Alexander Noak will das Projekt „ergebnisoffen“ angehen und spricht sich für das geplante Bürgerforum aus, Axel Felger fordert „umfänglich Informationen“, ehe eine belastbare Aussage zu treffen sei, Steffen Kirsch will Ähnliches mit einem Faktencheck und schließt obendrein einen Bürgerentscheid nicht aus. Dagegen lehnt Matthias Groh die bisherigen Planungen zum RGS ab.

Egal, wer am 23. April gewählt wird und den Noch-Schultes Joachim Wolf ablöst, der am 7. Juli seinen letzten Arbeitstag hat: Der Neue hat ordentlich zu tun. Die finanzielle Situation der Stadt ist angespannt, die Liste der Investitionen lang, darüber hinaus steigen beispielsweise die Personalausgaben stetig. Das strukturelle Defizit erhöht sich auf jährlich bis zu fast drei Millionen Euro, der Schuldenberg wächst bis zum Jahr 2027 auf mehr als 21 Millionen Euro, so die aktuelle Prognose. Neben der knappen Stadtkasse hat Korntal-Münchingen genug Einwohner beisammen, um den Status der Großen Kreisstadt beantragen zu können. Und nicht wenige Menschen wünschen sich, dass die Stadtteile noch besser zusammenwachsen. Auch das wird ein Thema am Mittwoch sein. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild!

Kandidaten-Talk, Mittwoch, 12. April, 19.30 Uhr, Stadthalle Korntal, Eintritt frei.