Der 26-jährige Finanzwirt Kai-Uwe Ernst ist mit absoluter Mehrheit zum neuen Bürgermeister von Auenwald gewählt worden. Bei einer Kandidatin war die Enttäuschung über das Wahlergebnis besonders groß.
Auenwald - Mit diesem Ergebnis hatten in Auenwald (Rems-Murr-Kreis) nicht viele gerechnet: Mit 50,1 Prozent der Stimmen ist am Sonntag der 26-jährige Kai-Uwe Ernst zum Bürgermeister gewählt worden. Nach der Verkündung des Ergebnisses war den Anwesenden in der Auenwaldhalle die Überraschung anzumerken. Ernsts Mitbewerber Matthias Bacher fasste sich als erster und gratulierte per Corona-konformem Faustgruß. Er hatte nur 15,6 Prozent der Stimmen bekommen – „ist doch gar nicht schlecht, für einen Quereinsteiger“, resümierte er.
Der Finanzwirt Kai-Uwe Ernst dankte seinen Wählen und Unterstützern. „Ich will aber der Bürgermeister aller Auenwälder sein und auch jene von mir überzeugen, die mich heute nicht gewählt haben“, sagte er. Als wichtigstes Vorhaben nannte er, die „Kommunikation mit den Bürgern zu verbessern“. Der Amtsinhaber Karl Ostfalk versprach ihm eine geordnete Amtsübergabe.
Yvonne Bader will weiterhin Hauptamtsleiterin bleiben
Enttäuschung herrschte dagegen bei der Hauptamtsleiterin Yvonne Bader, die in der zweiten Wahlrunde ihren Hut in den Ring geworfen hatte. Mit verschränkten Armen nahm sie ihr Wahlergebnis von 33,5 Prozent zur Kenntnis – und den Trost Ostfalks. Dieser hatte nach der ersten Runde überraschend das Handtuch geworfen, obwohl er mit mehr als 40 Prozent der Stimmen durchaus eine gute Chance zum Sieg gehabt hätte. Nach einem turbulenten ersten Wahlabend hatte er angegeben, künftig seiner Familie mehr Zeit widmen zu wollen.
Nach dem Bekanntwerden dieser Entscheidung hatte dann die Hauptamtsleiterin Yvonne Bader verkündet, in der zweiten Runde zu kandidieren. Ihren Wahlkampf musste sie daher kurz gestalten. Unter anderem stellte sie sich den Wählern im Auenwalder Autokino vor. Über den Ausgang der Wahl will sie nicht spekulieren – „aber natürlich hatten die anderen Kandidaten einen Monat länger Zeit für ihren Wahlkampf“, sagte sie. Trotz des Ergebnisses kann sie sich vorstellen, weiterhin als Hauptamtsleiterin zu arbeiten: „Wenn man professionell ist, kriegt man das bestimmt hin.“
Der in der Region bekannte Dauerkandidat Samuel Speitelsbach war bei der offiziellen Kandidatenvorstellung gar nicht erst erschienen. Er bekam 0,27 Prozent der Stimmen.