Erdmannhausen sucht einen neuen Rathaus-Chef. Foto: Werner Kuhnle

Reindl, Kohler und Raisch bleiben am Ball. Olma hört auf, bei den anderen Kandidaten ist das noch unklar.

Erdmannhausen - Dass sie beide vorne mitspielen, damit hatten Robin Reindl und Marcus Kohler gerechnet. Dass der Abstand zum Drittplatzierten jedoch so groß sein würde, war für beide eine Überraschung. „Ich habe nicht damit gerechnet“, sagt Robin Reindl. „Ich dachte ehrlich gesagt, dass die Stimmen sich etwas gleichmäßiger verteilen und beispielsweise Herr Fuchs, der ja auch einen engagierten und langen Wahlkampf geführt hat, mehr Stimmen bekommt“, sagt Kohler, der auch am Morgen nach der Wahl zufrieden mit seinem persönlichen Ergebnis ist. 13 Stimmen fehlten dem 49-Jährigen auf den Erstplatzierten. „Insgesamt geht das für mich in die richtige Richtung, aber klar war ich auch etwas enttäuscht“, räumt er ein. Er müsse in den kommenden Wochen noch besser transportieren, dass die Herausforderungen, denen sich in heutiger Zeit – Stichwort Mitarbeiterführung – ein Bürgermeister zu stellen habe, anders seien als etwa noch zu Zeiten Siegfried Menners. „Inzwischen hat die Gemeinde mehr als 100 Mitarbeiter. Kommunikation ist da extrem wichtig und da bringe ich viel Erfahrung mit.“

Am Wahlabend saß Kohler noch mit Freunden und Familie in Stegmaiers Besen zusammen, um eine erste Analyse zu machen und zu überlegen, wie man jetzt, auch in Zeiten von Corona, einen Wahlkampf führe. „Das ein oder andere Format werde ich mir noch überlegen.“

Ebenso wie Robin Reindl, der mit der Freundin am Sonntagabend noch mit einem Gläschen Wein auf die erfolgreiche Zwischenetappe angestoßen hat. Er werde diese Woche noch arbeiten, aber dennoch in den kommenden drei Wochen Vollgas geben, um am Ende zu gewinnen. Wegen Corona gestalte sich der Wahlkampf etwas schwierig. „Mal schauen, was man da machen kann.“ Auf jeden Fall werde es eine Online-Offensive geben, kündigt Reindl an. „Eventuell auch einzelne Hausbesuche und Termine mit Vereinsvertretern.“

Warum er in den vier Wahllokalen hinter Kohler lag, ihn aber in der Briefwahl dann am Ende überholte, dafür hat der 27-Jährige keine Erklärung.

Jürgen Olma kündigte an, nicht mehr zu kandidieren. Eine weitere Bürgermeisterbewerbung schließe er derzeit aus. Schon beim Verlauf der Fragerunde bei der Kandidatenvorstellung, insbesondere nach seinen Ausführungen zur Finanzlage, sei ihm klar gewesen, wie sein Ergebnis aussehen werde. Zumal in der öffentlichen Wahrnehmung dem Thema Qualifikation und Erfahrung auf der Bürgermeisterebene nur noch eine untergeordnete Bedeutung beigemessen werde. „Ich bin mir der Außenwahrnehmung meiner Person durchaus bewusst.“ Eine Wahlempfehlung für den 4. April gibt er nicht ab.

Ebenfalls zurückziehen wird sich aller Voraussicht nach Stephan Erdmann. Er werde eine endgültige Entscheidung erst am Dienstag treffen, aber die Tendenz gehe zum Rückzug. Weitermachen will aber auf jeden Fall Ulrich Raisch, um sein Stimmenergebnis nach Möglichkeit zu steigern.

Marc Fuchs, der Drittplatzierte, hält es noch offen, ob er weitermacht oder nicht. „Klar sind meine Chancen nicht die besten, aber ich habe viele Reaktionen von Erdmannhäusern bekommen, die hinter mir stehen“, sagt er am Montagmittag im Gespräch mit unserer Zeitung. Er wolle eine Nacht drüber schlafen. „Mein Ergebnis habe ich nicht großartig hinterfragt, denn das ändert nichts.“ Andreas Oberman war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
 

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