Armin Härle Foto: Ralf Poller

Der 65-Jährige hat am Montag seine Unterlagen im Benninger Rathaus eingeworfen. Er möchte den Wahlkampf nutzen, um Ideen zu verbreiten und diese nach vorne zu bringen.

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen dazu bewegen, einen großen Schritt zu machen. Ein Lastenfahrrad hätte Armin Härle gern in Benningen eingeführt, ebenso ein Wartehäuschen an der Edeka-Bushaltestelle. „Da habe ich aber gemerkt, wie zäh selbst die Umsetzung so kleiner Dinge sein kann“, erzählt der 65-Jährige, dem der bevorstehende Bürgermeister-Wahlkampf da gerade recht kam. In diesem würde er nun gern einige Anliegen platzieren. Am Montag hat er deshalb seine Bewerbung um das Amt eingereicht. „Ob ich jetzt Bürgermeister werde oder nicht – es ist Zeit, um Dinge voranzutreiben“, sagt der Benninger.

Dass er gegen den Amtsinhaber eher chancenlos ist, weiß Härle

Dass er gegen Amtsinhaber Klaus Warthon, der bei der vergangenen Wahl mit 95 Prozent in seinem Amt bestätigt wurde, höchstwahrscheinlich chancenlos ist, ist dem passionierten Läufer bewusst. „Es ist recht unwahrscheinlich, dass ich gewinne“, sagt er deutlich. Das Forum, das ein Wahlkampf biete, würde er aber gern nutzen. Um mit Vereinen und Parteien im Ort ins Gespräch zu kommen. Um Ideen zu verbreiten und um für eine konkrete Bürgerbeteiligung zu werben. „Wir haben jahrzehntelang gesagt: Der Staat soll es richten. Aber wir müssen wieder zu mehr Selbstverwaltung kommen“, sagt er. Und das nicht gegen, sondern mit und neben der Kommune.

Erste Gespräche im Zuge des Wahlkampfs hat er schon ausgemacht

Dass er selbst schon viel früher mehr hätte machen können und auch die Wahl als Gemeinderatsmitglied eine Option gewesen wäre, räumt er ein. „Ich habe mich jedoch nicht darum gekümmert.“ Nun aber sei die Zeit reif, um sich aktiv einzumischen. Seit zwei Jahren ist der gelernte Fachinformatiker und Alltagsbetreuer für Demenzkranke in Rente. Seine neu gewonnene Freiheit nutzt er für einen Mini-Job bei der katholischen Kirchengemeinde sowie bei Projekten mit dem hiesigen Unverpackt-Laden. Erste Gespräche im Zuge des Bürgermeister-Wahlkampfs hat er auch schon ausgemacht – und in diesen will er erste Ideen für die Kommune auf den Tisch legen.

Wahl ist am 23. April

Die Stelle des Bürgermeisters war am Freitag öffentlich im Staatsanzeiger ausgeschrieben worden war. Die Bewerbungsfrist endet am 27. März um 18 Uhr. Gewählt wird dann schließlich am 23. April.