Der Ostfilderner Oberbürgermeister Christof Bolay gratulierte Rainer Lechner (links) mit einem Blumenstrauß zur Wiederwahl. Foto: Stadt Ostfildern

In der jüngsten Sitzung des Ostfilderner Gemeinderats ist der Finanzbürgermeister Rainer Lechner für eine dritte Amtszeit gewählt worden. Der 60-Jährige ist seit 35 Jahren Mitarbeiter der Stadtverwaltung, 18 davon als Bürgermeister.

Ostfildern - In der Welt des Profifußballs würde man sagen: Rainer Lechner verlängert seinen Vertrag mit der Stadt Ostfildern um weitere acht Jahre bis 2026. In Kommunen ist es aber üblich, dass Mitarbeiter der Verwaltungsspitze für eine weitere Amtsperiode kandidieren und dann von den Bürgern oder dem Gemeinderat gewählt werden müssen. In der jüngsten Sitzung ist das so geschehen, das Gremium votierte dafür, dass der Erste Beigeordnete und Finanzbürgermeister vom 28. Juli dieses Jahres an in seine dritte Amtszeit geht. Einen Gegenkandidaten hatte Rainer Lechner (Freie Wähler) nicht.

Lediglich zwei Gegenstimmen

Lediglich zwei Nein-Stimmen musste der 60-Jährige hinnehmen, der seit 35 Jahren bei der Stadt Ostfildern arbeitet – 18 davon als Bürgermeister. Vor gut 13 Jahren wollte sich Lechner sogar in den Chefsessel schwingen, aber überraschend setzte sich damals der heutige Oberbürgermeister Christof Bolay (SPD) im ersten Wahlgang durch. Lechners Engagement für Ostfildern hat das offensichtlich keinen Abbruch getan, denn er stemmte über die Jahre hinweg zahlreiche, für die Stadt bedeutende Projekte wie etwa die Entwicklung des neuen Stadtteils Scharnhauser Park, die Landesgartenschau oder die Verlängerung der Stadtbahn. Unter seiner Ägide wurde zudem viel Geld in die Hand genommen – beispielsweise rund 156 Millionen Euro für Maßnahmen in den alten Stadtteilen und 180 Millionen Euro für den Scharnhauser Park und die Landesgartenschau.

Viele Projekte warten noch

Und Rainer Lechner hat noch immer nicht genug. Nach „reiflicher Überlegung“ habe er sich Ende des vergangenen Jahres dafür entschieden, eine weitere Amtszeit dranzuhängen. Mit seinen 60 Lebensjahren fühle er sich einfach „zu jung, um aus dem aktiven Arbeitsleben auszuscheiden“, betonte der Bürgermeister in seiner Bewerbungsrede vor den Stadträten. Und er merkte an, nach wie vor „von diesem facettenreichen Beruf begeistert“ zu sein. Zudem werde ihm die Arbeit nicht ausgehen, es warteten genügend Projekte, die es in der Stadt umzusetzen gelte. Als Beispiele nannte er unter anderem den Ausbau der Digitalisierung, die Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte, die Modernisierung der Infrastruktur, die Schaffung von Wohnraum und die Sanierung der Stadtteile.