Kameras und ein Stacheldraht schützen das Polizeipräsidium auf dem Telekom-Areal. Die Anwohner wollen, dass sie abgebaut werden. Foto: Maira Schmidt

Das Polizeipräsidium prüft, die Anwohner fühlen sich hingehalten: In einem erneuten offenen Brief fordert die Bürgerinitiative auf dem Seelberg, dass die Kameras und Stacheldrähte um das neue Präsidium für Technik, Logistik und Service entfernt werden.

Bad Cannstatt - Es ist kurzzeitig ruhig geworden um die Bürgerinitiative auf dem Seelberg, die seit vergangenem Sommer gegen die Sicherheitseinrichtungen am neuen Polizeipräsidium kämpft. Doch aufgegeben haben die Anwohner um das Telekom-Areal, die sich von den Kameras und den Stacheldrahtzäunen um das Präsidium für Technik, Logistik und Service gestört fühlen, keineswegs. Da sie sich nach ihren Beschwerden und der Übergabe von 500 Unterschriften an die Stadt von allen Beteiligten hingehalten fühlen, haben sie nun einen weiteren offenen Brief geschrieben und an den Innenminister, den Präsidenten des Präsidiums und den Oberbürgermeister verschickt.

„Noch immer stehen die Rundumvideokameras und die hohen Stacheldrahtzäune und verletzten unsere Privatsphäre massiv“, schreiben die Anwohner in ihrem Brief. Bislang ist die Polizei den Nachbarn in einer Sache entgegengekommen. Obwohl die Lautstärkenwerte der Entlüftungsanlage – ein weiterer Punkt der Kritiker – im zulässigen Bereich gewesen seien, wurde an der Anlage nachgebessert, erklärte der Präsident des Präsidiums an Pfingsten in einem Schreiben. „Die Optimierung der Videoüberwachungsanlage ist deutlich komplexer und mit vielen Abstimmungen verbunden“, schreibt der Präsident weiter. Dazu könne er noch nichts sagen.

Die Kameras zwischenzeitlich mit Planen verhüllen

Die Nachbarn fühlen sich vertröstet. In ihrem Brief schreiben sie: „Uns gegenüber hat das Polizeipräsidium erklärt, dass bis zur endgültigen Klärung des Sicherheitskonzepts die Kameras aus bleiben.“ Da sie dies nicht nachprüfen könnten, fordern sie „die Rundumkameras mit Planen zu verhüllen, also somit auch kein anschalten zu ermöglichen“. Generell fordert die Initiative jedoch, dass die Kameras komplett entfernt werden, ebenso wie die hohen Stacheldrahtzäune. Und die beim Einzug des Präsidiums kahl geschlagenen Stellen sollen wieder bepflanzt werden.