Der Wunsch, das Stadtbad zu sanieren, hat es stadtweit auf Platz zwei gebracht. Foto: Julia Barnerßoi

Das Anliegen der Bürger, das Stadtbad am Neckar zu sanieren, hat es im Bürgerhaushalt stadtweit auf Platz zwei geschafft. Die Bad Cannstatter Bezirksbeiräte unterstützen diesen Wunsch einstimmig. Doch sie stehen nicht hinter allen Forderungen der Bürger.

Bad Cannstatt - Die Bad Cannstatter waren fleißig beim dritten Bürgerhaushalt. Von den 3700 Vorschlägen, für welche Projekte Geld aus dem Doppelhaushalt 2016/17 bereitgestellt werden soll, betreffen zahlreiche den größten Stadtbezirk. Und auch an der Abstimmung über die Vorschläge beteiligten sie sich eifrig.

So hat es der Wunsch aus Bad Cannstatt, das Stadtbad am Neckar zu sanieren, sogar stadtweit auf den zweiten Platz geschafft. Wie die Bezirksbeiräte zu den zehn Vorschlägen der Bürger mit den meisten Stimmen stehen, haben sie in ihrer Sitzung am vergangenen Mittwochabend kundgetan. Obwohl im Neckarpark ein neues Sportbad geplant ist, das die kleinen Bäder ersetzen soll, liegt auch den Lokalpolitikern am Traditionsbad in Bad Cannstatt. Einstimmig befürworteten sie den Bürgerwunsch, der es mit 2232 Stimmen so weit nach vorn geschafft hat. Ebenso unterstützten sie Wünsche nach einer attraktiveren Gestaltung des Neckarufers, den nach der Renovierung der Mineralbrunnen, jenen nach einer Auffüllung der Alleen im Kurparkviertel und den nach einer Verschönerung des Wilhelmsplatzes. „Egal, was man dort macht, es macht den Platz schöner“, sagte der Bezirkschef Bernd-Marcel Löffler bei der Abstimmung zu diesem Thema ironisch.

Nicht in allen Punkten sind sich die Lokalpolitiker einig

Nicht in allen Punkten waren sich die Beiräte jedoch so einig. Der Wunsch, den kulturellen Freiraum in Stuttgart zu schützen, der die Kunst- und Kulturplattform contain’t auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal betrifft, bekam elf Zustimmungen und neun Nein-Stimmen der Bezirksbeiräte. 13 Lokalpolitiker wollen, dass die Eisenbahnbrücke über den Neckar auch nach dem Bau der neuen Brücke im Zuge des Projekts S 21 erhalten bleibt, sieben sind dagegen. Und nur drei wollen, dass die Holzbrücke erhalten bleibt. „Dieser Wunsch ist ohnehin obsolet“, stellte der Bezirksvorsteher Löffler klar. Die Brücke wird noch in diesem Jahr abgerissen.

Wenn in allen Bezirken abgestimmt wurde, hat der Gemeinderat das letzte Wort. Die stadtweiten Top-130-Vorschläge aus dem Bürgerhaushalt werden von der Verwaltung bewertet und dem Gremium in den Haushaltsverhandlungen vorgelegt.