Blechlawinen machen vielen Zuffenhäusern zu schaffen. Foto: Andreas Rosar

In einer Serie stellen wir Vorschläge für den Bürgerhaushalt der Jahre 2022/2023 vor. Teil 6: Stuttgart-Zuffenhausen.

Zuffenhausen - Noch bis zum 24. März können die Anregungen für den 6. Stuttgarter Bürgerhaushalt bewertet werden (www.buergerhaushalt-stuttgart.de). Für Zuffenhausen wurden insgesamt 56 Vorschläge eingereicht. Ganz oben auf der Wunschliste stehen dabei Ideen, die sich unter dem Oberbegriff Verkehr zusammenfassen lassen.

„Tempo 30 im ganzen Stadtteil Zuffenhausen einführen“ – dieser Gedanke ist einer der am meisten kommentierten Vorschläge im Internet. Vom selben Absender kommt der Vorschlag, dass die B 10/27 unter der Erde verschwindet, damit die Verkehrsbelastung im Bezirk abnimmt. Es gibt noch einige andere Ansätze, mit deren Hilfe sich die Zuffenhäuser eine Reduzierung von Lärm und Abgasen erhoffen: Durchfahrtverbote für Lastwagen, Tempolimits und bessere Kontrollen der aktuell geltenden Regeln gehören unter anderem dazu. Auch über stehende Autos machen sich die Bürger Gedanken, es wird ein Parkraummanagement angeregt.

Bus, Bahn und Rad sollen eine Verkehrsentlastung bringen

Eine Möglichkeit, den motorisierten Individualverkehr zu verringern, bietet das Umsteigen auf den ÖPNV. Vorgeschlagen werden in diesem Zusammenhang beispielsweise eine Busverbindung von Zuffenhausen nach Weilimdorf, eine neue X-Bus-Linie von Bad Cannstatt nach Zuffenhausen, eine Buslinie von Zuffenhausen nach Stammheim mit Halt an der Zahn-Nopper-Straße oder eine bessere Anbindung von Neuwirtshaus ans ÖPNV-Netz. Ebenfalls angeregt wird, Zuffenhausen zum Regionalbahnhalt zu machen.

Auch zum Radverkehr machen sich die Bürger Gedanken. Mehr Einbahnstraßen für Radler öffnen, eine Verbindung von Zuffenhausen nach Zazenhausen einrichten, mehr Fahrradständer an Schulen – diese Ideen gibt es genauso wie die Forderung, Radwege im Herbst und Winter von Laub, Eis und Schnee zu reinigen.

„Einkaufsmeile“, so wird die Unterländer Straße gerne genannt. Allerdings wird die mangelnde Aufenthaltsqualität bemängelt. Zwei Einbringungen befassen sich mit dieser Situation: Die eine schlägt einen Einbahnverkehr vor, um so mehr Platz für eine attraktive Gestaltung zu schaffen, die andere legt nahe, den Autoverkehr auf der Unterländer Straße komplett außen vor zu lassen.

Kulturzentrum ja, Biogasanlage nein

Als unbefriedigend empfinden viele Menschen auch die Situation des Alfred-Beck-Saals im Kulturzentrum. Aus Brandschutzgründen ist er seit einiger Zeit komplett gesperrt, Vereinen fehlt der Raum dringend. Es gibt zwei Vorschläge dazu: Die Stadt, so die erste Anregung, sorgt so bald wie möglich für den benötigten zweiten Fluchtweg. Vorschlag Nummer zwei geht deutlich weiter: Das Kulturzentrum abreißen und am selben Standort durch einen Neubau ersetzen.

Auf einen Neubau verzichtet werden soll hingegen an anderer Stelle: Es wird vorgeschlagen, die für das Gewann Hummelsbrunnen-Süd geplante Biogasanlage an einem anderen Standort zusammen mit der Stadt Ludwigsburg zu bauen.

Zwei Ideen gibt es zum Thema Brunnen: Das Wasser der Gänsbergquelle (nahe Hallenbad) soll als Renaturierungsmaßnahme in den Feuerbach und nicht wie bisher in die Kanalisation fließen. Ebenfalls angeraten wird, den historischen Brunnen in der Keltersiedlung im Zuge der Baumaßnahmen auszugraben und zu erhalten. Ums Wasser geht es auch bei einem anderen Vorschlag: Das Hallenbad soll auch nach dem Umbau seine Wasserrutsche behalten.