Die Theodor-Heuglin-Schule ist derzeit eine Großbaustelle. Foto: factum/Bach

Die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zur Konrad-Kocher-Schule beherrscht die Bürgerfragestunde. Die Stadt kündigt eine weitere Buslinie an.

Ditzingen - Die Aufregung ist groß gewesen unter den Ditzinger Eltern, die am Dienstag zur Bürgerfragestunde gekommen waren. Sie alle trieb ein einziges Thema um: die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg von Schöckingen beziehungsweise Hirschlanden in die Kernstadt zur Konrad-Kocher-Schule. „Ist es zulässig, dass Sechs- bis Neunjährige im Bus stehend transportiert werden?“, lautete etwa eine Elternfrage. Im Bus von Hirschlanden nach Ditzingen habe eine drangvolle Enge geherrscht, von knapp 200 Kindern in dem Fahrzeug sprach ein Vater – und das, wo doch nur 110 erlaubt seien. Die Verwaltung hinterfragte zwar die derart hohe Zahl, bezweifelte aber nicht, dass es „optisch sehr eng“ zugegangen sei, wie es der Oberbürgermeister Michael Makurath formulierte. Gleichwohl, so der Verwaltungschef, sei alles im „zulässigen Rahmen“ gewesen.

Von Schöckingen über Münchingen nach Ditzingen

Von kommender Woche an wird laut dem Oberbürgermeister zudem ein Bus von Schöckingen über das Hofgut Mauer zur Konrad-Kocher-Schule fahren. Das kündigte der Oberbürgermeister an. Das war von vornherein der Wunsch etlicher Stadträte gewesen. Die Verwaltung hatte stets darauf verwiesen, dass weder Linienbus- und Reisebusunternehmen einen Bus zur Verfügung stellen könnten. Auch die Reisebusse seien vorab schon lange etwa für Tagesfahrten eingeplant. „Die Busse leben davon, dass sie gefahren werden.“ Offenbar aber hatte die Suche der Verwaltung nun doch noch Erfolg. Von kommender Woche an werden die Schüler nicht nur nach der Schule nach Schöckingen gebracht. Der Bus wird auch morgens fahren.

Der Dienstag war der erste Schultag, an dem rund 270 Schüler aus dem Containerbau der Theodor-Heuglin-Schule ausquartiert wurden, um fortan sowohl an der Karl-Koch-Halle im selben Stadtteil als auch an der Konrad-Kocher-Schule in der Kernstadt unterrichtet zu werden. Das Gesundheitsamt hatte die Räumung des Containers empfohlen, nachdem Lehrer und Kinder lange Zeit über Kopfweh, tränende Augen und Halsschmerzen geklagt hatten. Die Ursache für die gesundheitliche Beeinträchtigung ist bisher nicht vollständig geklärt. Ein Grund soll wohl der Stoff sein, mit dem die Bodenbeläge im Container verklebt wurden. Dies zu beheben, sei machbar, so der OB, indem man den Boden austausche und einen Kleber verwende, der keine Schadstoffe emittiere. Das Ergebnis der Untersuchung auf Schimmelpilze steht aus. Es wird Mitte Mai erwartet.

Kompromissfähigkeit verlangt

Die Stimmung während der Bürgerfragestunde war im Wesentlichen geprägt von Sorgen und Ängsten, Nachfragen und Vorschlägen zur Optimierung der Situation etwa an der Baustelle an der Heuglin-Schule. Demnach sind dort nach Elternangaben schon Lastwagen vor 8 Uhr unterwegs, also während die Grundschüler von Schöckingen daran vorbei zur Karl-Koch-Halle laufen. Der Oberbürgermeister zeigte Verständnis für die Sorgen der Eltern.

Er bat allerdings auch darum, nicht die perfekte Situation zu verlangen.„Hexen können wir nicht. Wir müssen uns mit der Situation arrangieren, dass es unplanbare Ereignisse gibt.“ Dazu gehöre auch, dass im Falle eines Unterrichtsausfalls der Bus nicht eher fahren könne. „Das sind kurzfristige Veränderungen, auf die der Bus nicht mehr reagieren kann.“