Viele Vereine nutzen die Chance, um auf sich aufmerksam zu machen. Foto: Michael Steinert

Das Bürgerfest am kommenden Wochenende ist für die Ordnungsbehörde eine große Herausforderung. Für die Bürger sollen ganz andere Dinge im Vordergrund stehen.

Esslingen - Käme es anders, wäre es beinahe schon ein kleiner Traditionsbruch: Stimmen die Wettervorhersagen für das kommende Wochenende, dann wird die Auftaktveranstaltung zum Esslinger Bürgerfest, der Schwörtag am Freitag, 6. Juli, wie fast schon jedes Jahr wegen drohender Gewitter möglicherweise wieder einmal nicht im pittoresken Schwörhof der Waisenhofschule, sondern im eher neutralen Saal des evangelischen Gemeindezentrums am Blarerplatz stattfinden.

Dafür soll, so die Prognosen, beim eigentlichen Bürgerfest am Samstag und Sonntag die Sonne dann ungestört auf die Esslinger Festgemeinde scheinen. Was die zahlreichen Vereine und Initiativen, die das Bürgerfest alljährlich zum – wie es der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger so gerne formuliert – „zentralen identitätsstiftenden Fest der Stadt“ machen, freut, sorgt bei den Freizeitsportlern eher für Sorgenfalten. Denn wenn am Sonntag um 11 Uhr der Startschuss für den Hauptrennen beim Citylauf fällt, dürften die Temperaturen nur vergleichsweise knapp unter der 30-Grad-Marke liegen. Da können die vier jeweils 2,5 Kilometer langen Runden zur Tortur werden.

Ein fest mit langer Tradition

Das Esslinger Bürgerfest hat mittlerweile eine lange Tradition. In diesem Jahr findet es nun bereits zum 45. Mal statt. Rund 80 Vereine und Gruppen aus der Stadt präsentieren sich und zeigen den Besuchern die Vielfalt des Esslinger Vereinslebens. Seinen Ursprung hat das Bürgerfest in der Einweihung der Vogelsangbrücke im Jahr 1973. Seit 1974 findet es jährlich statt und wird dabei traditionell auch von vielen ausländischen Kulturvereinen mitgetragen: Der Marktplatz verwandelt sich dabei am Bürgerfestwochenende in eine große mediterrane Freiluftküche.

Familien finden in der Maille ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm mit Spielen, Sportangeboten und Musik. Am Samstag wird die östliche Altstadt zu einem großen Flohmarkt. Auf den Schaubühnen auf dem Markt- und Rathausplatz, im Schwörhof, auf der Agnesbrücke, am Kesselwasen, im Stadtpark Maille und in der Ritterstraße gibt es Konzerte und Aufführungen. Wer sich ein wenig ausruhen möchte, kann das in der Wirtschaft am Hafenmarkt tun.

Die Innenstadt ist autofreie Zone

Weil am Bürgerfestwochenende so viele Menschen wie sonst nie in die Altstadt drängen, hat die Stadt den gesamten Bereich innerhalb des Altstadtrings zur autofreien Zone erklärt. Die Sperrung gilt von Samstag, 6 Uhr, bis Sonntag um Mitternacht. Das hat erhebliche Auswirkungen nicht nur für die anreisenden Gäste, sondern auch für die Bewohner der Altstadt, zumal die Sicherheitsvorkehrungen wegen der Terrorangriffe der vergangenen Jahre noch einmal deutlich verschärft worden sind. So werden an exponierten Stellen schwere Beton-Schikanen aufgebaut, um das Festgelände, also die gesamte Altstadt, vor dem widerrechtlichen Befahren mit größeren Fahrzeugen zu schützen.

Das Esslinger Ordnungsamt appelliert deshalb an alle Besucher, an diesem Wochenende das Auto zu Hause zu lassen und entweder zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Esslingen zu kommen. Zudem müssen Bewohner, die ihre Fahrzeuge nicht rechtzeitig wegparken, damit rechnen, dass ihre Autos abgeschleppt werden, um einen ordnungsgemäßen Verlauf des Fests gewährleisten zu können.

Einen Überblick über weitere Sommerfeste rund um Esslingen gibt es hier.