Lange Wartezeiten im Bürgerbüro will der Bezirksbeirat verhindern. Foto: Archiv Phillip Weingand

Es könne nicht sein, dass man sich einen Urlaubstag nehmen müsse, um wichtige Angelegenheit im Bürgerbüro zu erledigen, heißt es aus den Reihen des Birkacher und Plieninger Bezirksbeirats. Die Wartezeiten seien schlichtweg zu lang.

Birkach/Plieningen - Elsbeth Haisch hat ein Herz für die Mitarbeiter des Bürgerservice. Die Plieninger CDU-Bezirksbeirätin äußerte bei der jüngsten Sitzung des Gremiums Bedenken gegen einen Antrag der Grünen, die Öffnungszeiten des Bürgerbüros an der Filderhauptstraße zu ändern. Die Grünen fordern, dass das Büro künftig an Samstagvormittagen geöffnet hat. Dafür soll es an einem Wochentag vormittags geschlossen bleiben. Elsbeth Haisch sieht das kritisch. „Wir müssen auch an die Mitarbeiter denken“, sagte sie. Die Gegenposition wurde unter anderem in den Besucherreihen formuliert. Dort saßen die Bürger, die der Bezirksbeiratssitzung zuhörten. „Dann muss sich das Amt eben den Menschen anpassen“, hieß es. Der Grünen-Bezirksbeirat Ralf Kurasch hielt es für ein Unding, dass sich Bürger einen Urlaubstag nehmen müssten, um Angelegenheiten auf dem Bürgerbüro zu erledigen. „Die Wartezeiten sind extrem lang“, sagte Kurasch.

Mehr Personal gefordert

Seine Partei schlug deshalb nicht nur vor, dass das Bürgerbüro auch am Samstag für einige Stunden seine Pforten öffnet. An zwei statt wie bisher an einem Nachmittag soll das Büro bis 18 Uhr öffnen. Die Online-Terminvergabe soll sich künftig nicht nur auf das Bürgerbüro Mitte beschränken, sondern auch auf das Büro in Plieningen ausgeweitet werden. Insgesamt soll es mehr Personal in den Stuttgarter Bürgerbüros geben. Die Mehrheit der Plieninger und Birkacher Bezirksbeiräte schloss sich nach einer Diskussion bei einigen Enthaltungen dem Antrag der Grünen an.

Die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel wies darauf hin, dass Entscheidungen vom Willen der Stadt abhängen. Gerade die Gestaltung des Personalschlüssels der Bürgerbüros obliege der Verwaltung, sagte die Bezirksvorsteherin. Gleichwohl verfüge das Bürobüro aus ihrer Sicht über genügend Mitarbeiter. „Leider ist es so, dass sie Ausfälle an anderen Standorten etwa durch Krankheit auffangen müssen“, sagte die Bezirkschefin. Andrea Lindel erklärte auch, dass lange Wartezeiten im Bürgerbüro nur saisonal aufträten. „Wenn das Semester beginnt, ist immer ziemlich viel los. Das gibt sich aber wieder.“