2700 Protestunterschriften gegen die Unpünktlichkeit der Züge übergibt der Landesvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland, Matthias Lieb (rechts) dem Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) und David Weltzien (links) von der Bahn. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Pendler haben genug von Verspätungen und Zugausfällen auf der Filstal-, der Rems- und der Frankenbahn: Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat nun mehr als 2700 Protestunterschriften an Verkehrsminister Winfried Hermann und David Weltzien, den Vorsitzenden der DB Regio Baden-Württemberg, übergeben.

Stuttgart - Schon seit Anfang Oktober gibt es massive Probleme im Regionalverkehr der Bahn, besonders auf den Strecken der Filstal-, der Rems- und der Frankenbahn, die zu zahlreichen Protesten von Fahrgästen geführt haben. Am Mittwoch hat Matthias Lieb, der Landesvorsitzende des ökologisch orientierten Verkehrsclubs Deutschland (VCD), am Rand der Plenarsitzung des Landtags mehr als 2700 Protestunterschriften an Verkehrsminister Winfried Hermann und David Weltzien, dem Vorsitzenden der DB Regio Baden-Württemberg, übergeben. „Wir fordern zuverlässige Züge und eine faire Entschädigungsregelung“, sagte Lieb, der freilich einräumte, dass sich die Situation auf den meisten Strecken mittlerweile wieder normalisiert habe. „Erfreulicherweise sind seit Februar die Pünktlichkeitswerte auf vielen Strecken wieder auf einem guten Niveau, doch die Frankenbahn Stuttgart-Heilbronn-Würzburg und die Filstalbahn Stuttgart-Göppingen-Ulm bleiben Sorgenkinder“, sagte er. Weltzien räumte ein, dass es Probleme gegeben habe, durch Sonderschichten in Werkstätten und Hilfe aus anderen Regionen bei Fahrzeugen und Personal sei aber eine Verbesserung eingetreten, auch wenn es auf einigen Strecken wie beispielsweise im Filstal nach wie vor strukturelle Schwierigkeiten gebe. „Wir kommen aber im Dialog mit den Fahrgästen und dem Verkehrsministerium voran“, sagte er. Zudem habe man die Kunden der Rems- und der Frankenbahn entschädigt. Ob diese Regelung ausgedehnt wird, blieb aber offen. Hermann verwies darauf, dass die vom Ministerium angeordneten wöchentlichen Treffen mit DB-Regio-Verantwortlichen und der Einsatz eines Qualitätsmanagers zu den Verbesserungen beigetragen hätten, für Entschädigungsregelungen sei aber die Bahn und nicht das Land zuständig. Zudem investiere das Land das durch Zugausfälle gesparte Geld und Strafzahlungen in das Schienennetz, um die Situation zu verbessern. Allerdings warnte der Minister auch davon, die Bahn, die pünktlicher und sicherer sei als der Autoverkehr, immer nur schlecht zu reden. „Es ist nicht so, dass es die DB Regio nicht kann, aber sie kann es nicht überall“, sagte er.