Agatha Christies Krimi-Welt fasziniert die Zuschauer bis heute. Foto: Simon Granville

Die Bühne 16 tritt im Theater im Spitalhof mit dem Krimi „Mord im Orientexpress“ von Agatha Christie auf.

Der Zeitungsjunge läuft durch den Bahnhof und preist die neue Ausgabe an, während der Orientexpress zur Abfahrt bereitsteht. Die Gäste kommen nach und nach, um sich vom Schaffner ihr Abteil zuweisen zu lassen. Wer würde da nicht gerne einsteigen? Allerdings verbindet man den Luxuszug auch immer mit einem hässlichen Mord. Schuld daran ist die bekannte englische Schriftstellerin Agatha Christie. Ihr Stück „Mord im Orientexpress“ führt die Theatergruppe Bühne 16 in der Bearbeitung von Ken Ludwig jetzt ab Samstag, 18. Oktober, im Theater im Spitalhof in Leonberg auf.

 

„Wir hatten das Werk schon mit ,Figaros Hochzeit’, das vergangenes Mal gezeigt wurde, in der engeren Wahl“, erzählt die Regisseurin Nicole Bender. Viele Zuschauer würden das Stück natürlich kennen. „Aber interessant ist eben, wie wir es umgesetzt haben.“ Einen Krimi hätte die Bühne 16 schon länger nicht gespielt, weiß Bender. Dabei bringe „Mord im Orientexpress“ einige Herausforderungen mit sich. Da sei zunächst einmal die Frage gewesen, ob die Schauspieler mit Akzent sprechen sollten oder nicht. Das ist jetzt der Fall. Die Spielleiterin sagt dazu: „Ich denke , es ist alles stimmig – auch was die kulturelle Aneignung betrifft.

Die Premiere von „Mord im Orientexpress“ ist am Samstag, 18. Oktober, um 19.30 Uhr im Theater im Spitalhof in Leonberg. Foto: Simon Granville

Außerdem musste sich die Truppe überlegen, wie sie das Innere und das Äußere eines Zuges auf die Bühne bringen kann. In diesem Punkt ist die Bühnenbild-AG unter Andrea Kauderer äußerst kreativ gewesen. Jetzt steht beispielsweise eine Kulisse aus Pappe, die das Äußere der legendären Eisenbahn simuliert, zu Beginn auf der Bühne und lässt die Zuschauer sogleich in die Welt um das Jahr 1934 eintauchen. Die entsprechenden Kostüme tragen ihr Übriges zum Zeitkolorit bei.

Unter den Fahrgästen befindet sich natürlich auch auf der Bühne in Leonberg der bekannte Meisterdetektiv Hercule Poirot. Egon Bässler schlüpft in seine Rolle. „Es war gleich klar, dass er die Rolle übernimmt,“ betont Nicole Bender. Optisch sei er dafür optimal. Bässler ist seit dem Jahr 2019 in der Amateurtheatergruppe. Damals wurde das Stück „Wie im Himmel“ aufgeführt und die Bühne 16 suchte dafür Chorsänger. Da hätten sie bei der Johanneskantorei angefragt, so die Regisseurin. „Egon Bässler, der jahrzehntelange Erfahrung im Chorgesang hat, ist dann bei uns hängengeblieben“, freut sie sich. Er habe sich in die Rolle des Hercule Poirot richtig „reingefuchst“. Sie merkt, dass ihm die Rolle eine „unbändige Lust“ mache. Und das, obwohl er „Massen von Text“ zu lernen gehabt habe. „Er mag seine Figur“, weiß Nicole Bender.

Bei den Personalien gibt es noch zwei weitere Neuigkeiten. „Für Florentine Kammerer gab es keine so richtige Rolle in dem Stück“, bedauert Nicole Bender. Dafür hat die 15-Jährige jetzt bei „Mord im Orientexpress“ die Regieassistenz übernommen. „Das macht sie mit großer Gewissenhaftigkeit“, sagt Bender. Zudem hätten sie beide eine ähnliche Wellenlänge. Zum ersten Mal ist Dietmar Illg bei der Bühne 16 mit dabei. Er hat bereits reichlich Schauspielerfahrung, und viele kennen ihn vom Naturtheater Renningen. Illg übernimmt in Leonberg die Rolle des zwielichtigen Samuel Ratchett, der letztlich zum Mordopfer wird.

Was, wann, wo

Premiere
Die Premiere von „Mord im Orientexpress“ ist am Samstag, 18. Oktober, um 19.30 Uhr im Theater im Spitalhof, Klosterstraße 15, in Leonberg.

Vorstellungen
Die nächsten Vorstellungen sind am Sonntag, 19. Oktober, um 18.30 Uhr, am Samstag, 25. Oktober, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 26. Oktober, um 18.30 Uhr.