Der Diakonieladen muss wohl in einigen Jahren eine neue Bleibe suchen. Foto: Horst Rudel

Vor allem die fehlende Interimslösung bei der Sanierung des bisherigen Standorts lassen einen Neubau der Bücherei wahrscheinlicher werden, meint unser Autor.

Esslingen - Da können sich die Esslinger Stadtverwaltung und die Vertreter der Fraktionen im Gemeinderat winden, wie sie wollen. Aber die Behauptung, es handele sich um einen ganz normaler Grundstückskauf, den der Gemeinderat am Montag in seiner letzten Sitzung des Jahres beschlossen hat, entspricht einfach nicht so ganz der Wahrheit.

Denn hätte es nicht den Vorschlag der Grünen gegeben, in der Küferstraße über den Bau der Stadtbücherei nachzudenken, wäre das Grundstück nicht in den öffentlichen Fokus gerückt. Dass die Stadt und der Gemeinderat nun für mehrere Millionen Euro ein Grundstück kaufen, um es dann jahrelang ungenutzt brach liegen zu lassen, ist nur schwer vorstell- und vermittelbar.

In der Tat spricht viel für eine neue Bücherei: Nicht nur, dass ein architektonisch spannender Bau eine hohe Anziehungskraft für die Nutzer hätte und darüber hinaus in der Region deutlich stärker wahrgenommen würde als ein sanierter Altbau. Vielmehr stellt sich auch die Frage, wie die Stadt eine Sanierung des Bebenhäuser Pfleghofs und die damit verbundene mehrjährige Umbauphase überbrücken will?

Die Hoffnungen, die Bücherei vorübergehend in den bisher von der Kreissparkasse genutzten Räumen im Einkaufszentrum Das Es unterzubringen, sind unrealistisch. Eine Alternative ist nicht in Sicht. Es bliebe nur die Schließung oder eine Containerlösung über einen längeren Zeitraum. Das kann niemand wollen.