Der angedachte neue Standort schließt sich direkt an die Musikschule an. Foto: Horst Rudel

Der Vorstoß des Netzwerks zur neuen Bücherei in Esslingen kommt zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt. Die Kulturtreibenden setzen aber die richtigen Prioritäten, meint unser Autor Kai Holoch.

Esslingen - Diese Chance darf Esslingen sich nicht entgehen lassen. Erstmals seit langem gibt es im städtischen Haushalt den finanziellen Spielraum, um eine optimale Lösung für die Stadtbücherei verwirklichen zu können. Der Zeitpunkt, zu dem die Kulturtreibenden ihren Vorstoß für einen Neubau an der Küferstraße platziert haben, mag nicht optimal sein. Doch nachdem die SPD und die CDU in den Haushaltsberatungen ihre jeweiligen Positionen auch schon verkündet haben, gab es für das Netzwerk Kultur keinen Grund, seine Meinung zurückzuhalten.

In der Sache setzen die Kulturtreibenden die richtigen Prioritäten. Esslingen braucht keinen faulen Kompromiss, den die Sanierung des Bebenhäuser Pfleghofs in jedem Fall darstellen würde. Die Stadt hat eine funktionsfähige, moderne und zukunftsfähige Bibliothek verdient, die auch architektonisch begeistern soll. Gesucht wird also der große Wurf .

Nur so eine Idee: Wie wäre es denn, einmal bei den Rotterdamer Architekten des Büros MRVDV anzufragen, die das spektakuläre Hochhaus Crystal Rock in der Neuen Weststadt bauen wollen? Vielleicht hätten die für außergewöhnliche Bauten bekannten Fachleute ja eine Vorschlag, und Esslingen bekäme in gar nicht so ferner Zukunft gleich zwei moderne Baudenkmale.