Im Bud-Spencer-Bad erinnern eine rote Rose und Fotos an den verstorbenen Schauspieler, der dem Schwimmbad den Namen gab. Foto: dpa

Vom Bürgermeister bis zum Freibadbesucher – die Menschen in Schwäbisch Gmünd trauern um Bud Spencer, ihren Star zum Anfassen. Im Schwimmbad haben sie die Gelegenheit, sich in ein Kondolenzbuch einzutragen.

Schwäbisch Gmünd - Es ist schon ein paar Jahre her, aber diesen Händedruck wird Richard Arnold wohl nie vergessen. „Eine Riesenpranke“, erzählt der Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) und zeigt seine Handflächen, als würde er noch einmal zupacken können. Der CDU-Politiker steht im Gmünder Freibad und blickt auf das Schwimmerbecken. Ende 2011 stand er hier mit Bud Spencer, der Lokalpolitiker und die Legende, um dem Schwimmbad im Schießtal einen neuen Namen zu geben. Der 57-Jährige wird die Begegnung nicht vergessen. „Er war immer noch sehr mächtig. Aber auch liebevoll.“

Bud Spencer ist tot - und eine schwäbische Kleinstadt trauert. Im „Bud-Spencer-Bad“ ist es heute ruhig. Das Wasser plätschert ungestört vor sich hin, ein paar Rentner ziehen ihre Bahnen, ein paar Enten quaken auf der Wiese. Die Flaggen vor der Tür wehen auf halbmast. Am Eingang steht eine rote Rose auf einem weißen Tisch, ein Kondolenzbuch liegt aus. „Wir sind dankbar, dass er an diesem Ort seine Spuren hinterlassen hat“, steht auf der ersten Seite.

Die schwäbische Kleinstadt teilt eine skurrile Geschichte mit dem Italo-Western-Star. 1951 kommt Bud Spencer noch unter seinem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli als Schwimmer im Länderwettkampf. Heute trägt ein Freibad seinen Namen.

Freibad-Besucher: „Bud Spencer war ein lockerer Typ“

„Dreimal hab ich ihn getroffen“, sagt ein älterer Mann in dunkler Badehose plötzlich von der Seite. Er kommt gerade aus dem Becken und heißt Manfred Bihr. 1951 war er 16 Jahre alt und verteilte Programmheftchen für den Länderwettkampf im Schwimmbad, 1956 schwimmt er schon selber mit. Er hat den Italiener Pedersoli zwar kaum verstanden, aber dessen Hand geschüttelt. „Der war ja ein Sportskamerad“, sagt er. „Ein lockerer Typ.“

„Er war humorvoll, herzlich - überhaupt nicht wie ein Superstar“, erzählt Oberbürgermeister Arnold. Er erinnert sich gern an seine Begegnungen mit Bud Spencer. Wie er die älteren Gmünder Damen „herzte“. Wie er die mit Maultaschen garnierte schwäbische Pizza im Rathaus probierte. Wie er sich um die Kinder in dem Fan-Gedränge im Freibad kümmerte. Und er erinnert sich gerne an die vielen Filme mit den fliegenden Fäusten aus seiner Jugend. „Er war einer unserer Helden“, sagt Richard Arnold. „Und alle, die eins auf die Mütze gekriegt haben, sind wieder aufgestanden.“