Fünf Jahre hat Orhan Pamuk an seinem Roman geschrieben. Foto: imago images / /Sahan Nuhoglu

Der neue Roman des türkischen Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk erzählt von einem Pestausbruch um 1900 im östlichen Mittelmeer. Er bietet alles, was man sich wünschen würde: Liebe, Verbrechen, große Geschichte. Doch etwas stimmt hier nicht.

Stuttgart - Alles an diesem Buch riecht nach Weltliteratur: die Mottos von Leo Tolstoi und Alessandro Manzoni, die gediegene Sprache, der Nobelpreis-geadelte Autor, der große geschichtliche Prospekt und der weite Horizont, der die fiktive zum Osmanischen Reich gehörende Mittelmeerinsel Minger mit unserer Gegenwart verbindet. Und doch stimmt hier etwas ganz grundlegend nicht. Und das liegt nicht allein an der Pest, die auf dem romantischen Eiland dunkle Gewitterwolken aufziehen lässt.