Leben im Spiegel von Kunst und Literatur: Monika Helfer Foto: Nini Tschavoll/Verlag

Die Lebensbeschreibungen ihrer Großmutter und ihres Vaters zählten zu den literarischen Höhepunkten der letzten Jahre. Mit der Geschichte ihres Bruders „Löwenherz“ schließt Monika Helfer die Trilogie über ihre „Bagage“ ab.

Stuttgart - Alle tun das gerade – ihr Leben in Literatur spiegeln. Doch was alle tun, ist die denkbar schlechteste Voraussetzung, dem gerecht zu werden, was Monika Helfer tut. Denn die drei Bücher, die sie ihrer Familie oder wie sie es nennt Bagage gewidmet hat, leben davon, dass hier nichts so ist wie irgendwo anders. Und das liegt nicht nur an der kauzig bunten Eigenart ihrer nächsten Verwandtschaft, sondern an der geradezu magischen Verwandlungskraft ihrer Schreibweise. So getreu die Familiengeschichte von Großmutter, Vater und Bruder den realen Raum, die Höhen und Tiefen einer Vorarlberger Hinterwelt im Wandel der Zeiten durchmisst, führt sie doch zugleich entlang der Magistrale einer Einbildungskraft, die alles hinter sich lässt, was in den gemäßigten Zonen anderer Familien das Dasein festschreibt und kartografiert.