An der Schwelle zwischen Literatur und Leben: Haruki Murakami Foto: dpa/Henning Bagger

Man könnte die neuen Erzählungen des japanischen Autors Haruki Murakami für Erinnerungen halten. Doch in dem Band „Erste Person Singular“ tauschen Reales und Irreales immer wieder unauffällig ihre Plätze.

Stuttgart - Niemand sollte einen Ich-Erzähler beim Wort nehmen. Die erste Person Singular ist ein Kunstgriff, so kalkuliert und doppelbödig wie alles auf dem Weg der Verwandlung von Wirklichkeit in Literatur. Und doch ist die Versuchung groß, die Erzählungen, die Haruki Murakami unter diesem Titel – „Erste Person Singular“ – versammelt hat, auf einen Autor gleichen Namens auszurichten. Daten, Orte, biografische Details stimmen mit dem überein, was man von dem japanischen Schriftsteller weiß. Sie handeln von Erinnerungen, Rückblicken auf die Anfänge des eigenen Schreibens, der Liebe zum Jazz, der Musik überhaupt und von den Mädchen und Frauen, die für ihn bedeutsam wurden.