Ein Energie-Plus-Haus mit Tesla Model 3, entworfen von Austin Maynard Architects – zu entdecken in dem Bildband „Haus und Auto“ im Callwey Verlag. Foto: callwey.de/Derek Swallwell

Auf dem Dach, neben dem Esszimmer, unterm Rasen – wo Auto- und Fahrradfreunde in Stuttgart und anderswo ihren fahrbaren Untersatz parken, zeigt ein opulenter Bildband.

Mitten in Köln steht ein Einfamilienhaus, das auf einem ehemaligen Garagen-Platz errichtet wurde. In Esslingen am Neckar wird ein Tiny House auf eine Garage gebaut. Ein anderes preisgekröntes Einfamilienhaus fand in Esslingen auf einem Grundstück Platz, das ursprünglich nur als Carport genutzt werden sollte. Und ein von Studierenden entworfenes Tiny House ist auf einem Campus-Parkplatz der Dualen Hochschule in Coburg entstanden.

In Esslingen und anderswo überlegen Bauherren und Wohngenossenschaften, Garagen mit Tiny-Häusern zu bebauen. Manch ökologisch bewegter Mensch würde wohl am liebsten ganz auf Miniflachdachhäuser für Autos (oder auf Autos generell) verzichten. Und selbst wenn – auch Oldtimer, die nicht mehr fahren, dienen immer noch als Designobjekte, wie etwa die enorme Beliebtheit von Schauräumen wie dem Mercedes-Benz-Museum oder dem Porsche-Museum in Stuttgart beweist.

Sportwagen aus Stuttgart

Manch ein Mensch mit einem Faible für das Auto als technisches Meisterwerk verfügt über Mittel, so ein Objekt (oder mehrere) zu kaufen. Das möchte dann auch entsprechend untergebracht und hergezeigt werden. Manch ein Oldtimer und viele Sportwagen aus Stuttgart sind auf den Fotografien in dem Buch „Haus und Auto“ zu entdecken, das Häuser und die dazugehörigen Stellplätze vorstellt.

Mancher parkt es auf dem Dach des Hauses, andere lassen ihren Roadster unterm Rasen verschwinden, die nächsten möchten ihren Wagen immerzu sehen können, durchs Schaufenster im Kellerflur. Oder – wie ein Bauherr einer von Alexander Brenner entworfenen Stuttgarter Halbhöhenvilla – die Sportwagen sind vom Wohnzimmer nur durch eine gläserne Wand getrennt.

Interviews mit Bauherren und Architekten vervollständigen den Bildband, der zudem viele architektonisch ansprechende Wohnhäuser in der ganzen Welt vorstellt. Es sind Projekte, bei denen die Architekten Orte für Autos gestalterisch gelungen in den Wohnentwurf integriert haben.

Geschichte des Parkens

Der Autor beschreibt in seiner kleinen „Kultur des Parkens“ zudem, was für Unterbringungsmöglichkeiten – von der Drehscheibe über die Sammlergarage bis zum inszenierten Garagenraum – existieren.

Lesenswert ist auch der historische Überblick über adäquate Nebenräume, beginnend „mit den Stallungen und Remisen der Pharaonen im Sand der ägyptischen Wüste“. Autos – und Garagen – , das zeigt Andreas K. Vetters Bildband „Haus und Auto“, können einen eigenen ästhetischen und praktischen Wert haben. Manche beherbergen ganz nachhaltig ausschließlich Gefährte auf zwei Rädern, die sich nur mit Muskelkraft fortbewegen lassen.

Info

Buch
Andreas K. Vetter: Haus und Auto. Callwey-Verlag, München. 304 Seiten, 59,95 Euro. www.callwey.de