Friedensperformance vor dem Eingang zur Buchmesse Foto: epd/Norbert Neetz

Die Aussteller sind zurück, aber sonst ist nichts mehr wie zuvor. Die Frankfurter Buchmesse ist nicht nur ein Umschlagplatz für Bücher, sondern für etwas, auf dass es gerade mehr denn je ankommt: die Fähigkeit, sich im anderen zu wiederzuerkennen. So sieht es unser Literaturexperte Stefan Kister.

Endlich könnte in Frankfurt alles wieder so sein wie früher: eine Buchmesse, wie man sie kennt, international, bunt, kommunikativ. Bei der Eröffnungsfeier wurden wieder die rhetorischen Stafetten von Zelebrität zu Zelebrität weitergereicht, die die Botschaft von Meinungsfreiheit, Gemeinsinn und Solidarität beschwören. Aber man schließe einmal inmitten des anhebenden Trubels für einen Moment die Augen und stelle sich vor, ein Raketentreffer hätte die Fassade des Messeturms aufgerissen, Trümmerteile wären auf den vorbeifließenden Verkehr gestürzt und hätten mehrere Autos unter sich begraben. Dutzende Tote, viele Verletzte.