2000 wurden die Jahreschroniken aus finanziellen Gründen eingestellt. Nun veröffentlicht die Stadt Sindelfingen eine Chronik für die Jahre 2001 bis 2010. Viele Sindelfinger hätten sich das gewünscht, sagt Bernd Vöhringer.
Fast pünktlich zum Jahresbeginn präsentierte Sindelfingens Oberbürgermeister Bernd Vöhringer die Sindelfinger Chronik für die Jahre 2001 bis 2010. Die als Buch gestaltete Chronik schließt an die städtischen Jahrbücher und Jahresberichte, die 2000 eingestellt wurden, an. Auf insgesamt 180 Seiten zeigt die Chronik in Texten und Bildern, was die Stadt Sindelfingen und ihre Bürger zwischen 2001 und 2010 geprägt hat.
Die Chronik beginnt mit der letzten Neujahrsansprache von OB Joachim Rücker, der im März seinen Abschied vom Amt des Stadtoberhaupts bekannt gibt und für die Vereinten Nationen stellvertretender Hoher Repräsentant für Finanzen und Verwaltung in Bosnien-Herzegowina wird. Nachfolger Rückers wird nach einer Stichwahl im Mai 2001 der erst 32 Jahre alte CDU-Stadtrat Bernd Vöhringer. Damit wird Vöhringer zum jüngsten OB Baden-Württembergs.
Es sind bewegte Jahre für die Stadt
Der Kreis schließt sich 2025, wenn im Mai ein Nachfolger für Bernd Vöhringer gefunden werden muss. Ebenfalls im Jahr 2001 besiegelt Sindelfingen die Städtepartnerschaft mit dem polnischen Chelm – eine Verbindung, die 21 Jahre später nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine noch relevanter werden wird. 2022 koordinierte die Stadt Sindelfingen ihre Hilfsbemühungen für ukrainische Zivilisten vor allem über die grenznahe polnische Partnerstadt Chelm.
Ein Werk zum Blättern und Erzählen
Ein Streifzug durch eine Dekade
Die Chronik bietet einen Streifzug durch die Sindelfinger Kommunalpolitik – von der Bebauung des Flugfeldareals über den Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen ab 2005 bis hin zur Wiederwahl Bernd Vöhringers 2009. Auch bekannte Kulturveranstaltungen wie die Biennale oder das Internationale Straßenfest werden in ihren unterschiedlichen Facetten gezeigt. Die Entwicklung des größten Arbeitgebers der Stadt, Mercedes-Benz, ist auch Thema. Ebenfalls mit Bild und Text dargestellt: Die Personen, die Sindelfingen in verschiedenen Funktionen gedient haben und verstorben sind.
Die Textgestaltung übernahm Stadthistoriker Horst Zecha in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Zeitungsredakteur Peter Bausch. Für die visuelle Gestaltung zeichnet Doris Leddin verantwortlich. OB Vöhringer äußerte sich glücklich über das Endprodukt: „In einer immer schnelllebigeren Zeit ist es wichtig, Erinnerungen an Menschen und Ereignisse festzuhalten, die das Gesicht der Stadt geprägt haben. Nachdem aufgrund der Haushaltskrise im Jahr 2000 die Serie der Sindelfinger Jahresbücher eingestellt wurde, erfüllen wir den Wunsch vieler Menschen, das städtische Geschehen zu dokumentieren.“ Die Sindelfinger Chronik ist für fünf Euro im i-Punkt am Marktplatz erhältlich. Der Band über die Jahre 2011 bis 2020 ist bereits in Arbeit. Er soll 2025 erscheinen.