Zuhause in den hängenden Gärten des Stuttgarter Süden: Hanns-Josef Ortheil Foto: imago/Sven Simon/imago stock&people

Der Stuttgarter Autor Hanns-Josef Ortheil hat nach schwerer Erkrankung aus den Früchten des Augenblicks ein tröstliches Jahreszeitenbuch zusammengestellt.

Stuttgart - Als die Texte dieses Bandes entstanden sind, war von der großen Krankheit unserer Tage, die kurz darauf alles an sich reißen würde, noch nichts zu spüren. Und doch ist dieses von Farben und balsamischen Düften gesättigte kleine Buch voll einer Empfänglichkeit und verhaltenen Freude, wie man sie vielleicht nur empfindet, wenn man eine grundsätzliche Bedrohung gerade noch im Nacken spürt. Eine schwere Herzoperation hatte den Stuttgarter Autor Hanns-Josef Ortheil aus seiner Welt gerissen. Während der Genesung begann er, die Gärten der Erinnerung zu durchkämmen und die Fundstücke zu einem literarischen Strauß zusammenzubinden. „In meinen Gärten und Wäldern“ kombiniert zwei alte Traditionsstränge: einmal die Jahreszeitendichtung, die dem ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens folgt; zum anderen jene „silvae“ und poetischen Wäldchen, in denen frühere Dichter die Eingebungen des Augenblicks zusammengefasst haben.