Bruno Mars mit Gitarre und Schmusekaterstimme Foto: promo

Grammy-Gewinner Bruno Mars zeigt im LKA, dass er musikalisch überall zu Hause ist.

Stuttgart - Wenn Bruno Mars lächelt, bleiben Mädchenherzen stehen. Und auch alle Übrigen können den Blick nicht abwenden von diesem hawaiianischen Strahlemann im roten Holzfällerhemd, der gerade im ausverkauften LKA auf Deutsch "Ich liebe Dich" in das Mikrofon haucht und seine Hände zu einem Herz formt.

 

Vorne kreischende Mädchen, hinten sich küssende Pärchen, dazwischen vereinzelte Männergruppen, die betreten an einem Glas Bier nippen und hoffen, dass der Überschwang weiblicher Gefühle zu ihren Gunsten ausfällt, sobald Bruno Mars die Bühne verlässt. Doch am Ende der Show an diesem Montagabend wird das Publikum mit Nachdruck eine Zugabe fordern, und Mars wird drei weitere Lieder singen, darunter die Ballade "Talking To The Moon", in der er sich in seiner Einsamkeit mit seinem Liebeskummer an den Mond wendet - begleitet allein von einem Klavier und einem Bass. Das Publikum kennt jede Zeile auswendig und schwenkt andächtig Handys und Kameras.

Noch am selben Abend werden die Aufnahmen über das Internet um die Welt reisen und auch diejenigen erreichen, die nicht das Glück hatten, eine der begehrten Karten für die Show zu ergattern. Denn schon bevor das Debütalbum "Doo-Woops & Hooligans" im Oktober 2010 erschienen war, war Bruno Mars' Deutschlandtour restlos ausverkauft. Für seine erste Single "Just The Way You Are" erhielt er prompt einen Grammy, auch der Nachfolger "Grenade" schaffte es an die Spitze der internationalen Charts. Und schon zuvor hat Bruno Mars, der eigentlich Peter Gene Hernandez heißt, erfolgreich Songs geschrieben und produziert. Er mischte bei Travie McCoys Hit "Billionaire" und bei dem WM-Song "Waving Flag" des somalischen Musikers K'Naan mit, nahm mit dem Rapper B.o.B. "Nothin' On You" auf.

Schmusekaterstimme glaubt man alles

25 ist Bruno Mars - und er zählt zu den Multitalenten der Musikindustrie, einer Branche, die Geschichten wie diese liebt: Mars wurde als eines von sechs Kindern in eine Musikerfamilie in Waikiki hineingeboren. In Honolulu sang er Lieder seines Idols Elvis Presley. Nach der Schule zog Mars nach Los Angeles, um seine Karriere als Musiker voranzutreiben. Aus einem Plattenvertrag wurde nichts. Mars begann stattdessen, Lieder für andere zu schreiben. Auf diesem Umweg wird Mars zum Erzähler.

Und so singt er heute von Liebe, von wahrer Schönheit, von Heirat, Sehnsucht und Trennung - mit einer solch angenehmen Schmusekaterstimme, dass man gar nicht anders kann, als die Augen zu schließen und ihm all die schönen Worte zu glauben.

In seinen Melodien ist Bruno Mars verspielter. Da umkreisen sich neugierig Soul und R&B, ohne einander zu nahe zu kommen. Da wirft ein Schlagzeug trotzig ein paar Takte Reggae in den Raum, und ab und zu rauen Gitarrenakkorde den butterweichen Keyboard-Pop ein wenig an.

An diesem Montagabend in Stuttgart setzt Bruno Mars jedoch besonders bei der Bühnenshow auf Abwechslung: Er wagt sich an ein Mash-up aus "Seven Nation Army", "Smells like Teen Spirit" und "Billy Jean" und tanzt wie Michael Jackson. Man könnte Bruno Mars als eine Mischung aus Justin Timberlake, Nelly und Bob Marley bezeichnen - oder einfach als einen talentierten jungen Musiker, der, wie er zum Schluss im LKA noch verspricht, sicher bald wieder nach Deutschland kommen wird.