Regierungspräsident Johannes Schmalzl (rote Jacke), die Staatssekretärin im Landes-Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Gisela Splett (in grün) und Bürgermeister Michael Lutz haben die neue Brücke des Bundeswanderwegs an der Burkhardtsmühle eingeweiht. Foto: Claudia Barner

Nach acht Monaten Bauzeit ist die Geh- und Radwegbrücke an der Burkhardtsmühle bei Waldenbuch jetzt wieder offen.

Waldenbuch - Dieser Termin brachte Erholung vom Büroalltag. Der Stuttgarter Regierungspräsident Johannes Schmalzl, die baden-württembergische Verkehrs-Staatssekretärin Gisela Splett und der Waldenbucher Bürgermeister Michel Lutz haben am Montag Nachmittag den Schreibtischstuhl mit dem Fahrradsattel getauscht und die neue Geh- und Radwegbrücke an der Burkhardtsmühle offiziell eröffnet.

Verzögerungen scheinen die Baugeschichte der kleinen Brücke im Aichtal zu begleiten. Erst verschob sich der Baubeginn wegen personeller Engpässe, am Montag nun bremste ein heftiger Regenguss die Radlergruppe aus Behördenvertretern und Waldenbucher Bürgern aus, die um 15.30 Uhr zur Etappe vom Marktplatz zum neuen Bauwerk starten wollte. Mit halbstündiger Verspätung schnurrten die Räder dann doch noch über den feuchten Asphaltbelag der weit geschwungenen, stählernen Tragekonstruktion.

Brüchige Holzdielen in Erinnerung

„Dieser Übergang ist ein echter Gewinn“, bilanzierten die erfahrenden Freizeitradler und erinnerten an die Beschwernisse der vergangenen Jahre. Auch Regierungspräsident Johannes Schmalzl kennt sich auf der Strecke aus und hat die brüchigen Holzdielen des Vorgängermodells in schlechter Erinnerung. „Die alte Brücke musste immer wieder gesperrt und ausgebessert werden“, verdeutlichte er in seiner Ansprache. Auf Dauer sei das kein Zustand gewesen. Nun bilde ein ästhetisches und zuverlässiges Bauwerk den Eingang zum Siebenmühlental.

Insgesamt hat das Land knapp eine Million Euro investiert. Dabei wurde auch die südwestlich gelegene kleinere Brücke am Bundeswanderweg erneuert. Im Oktober 2011 hatte der Neubau begonnen. Die beiden Widerlager und die Mittelstütze waren abgebrochen und die gesamte Konstruktion neu aufgebaut worden. Dabei hatten die Planer sowohl den Komfort als auch die Sicherheit im Blick.

Abbiegespur verlängert

Um das Sichtfeld an der Einmündung der L 1185 aus Richtung Waldenbuch in die L 1209 in Richtung Plattenhardt zu verbessern, wurde das nördliche Widerlager um rund vier Meter in Richtung der bestehenden Böschung verschoben. Heute gibt es eine verlängerte Abbiegespur und die Brücke hat eine lichte Breite von 31 Metern. „Der Einsatz hat sich gelohnt“, bilanzierte Johannes Schmalzl. Der neu ausgebaute Knotenpunkt biete nun für alle Autofahrer, Radler und Fußgänger deutlich mehr Sicherheit.

Das sah Staatssekretärin Gisela Splett genauso, sie spannte den verkehrspolitischen Bogen jedoch weiter. Die Baumaßnahme an der Burkhardtsmühle unterstütze das Vorhaben der Landesregierung, den Radverkehrsanteil in den nächsten Jahren auf 20 Prozent zu erhöhen. Sie stellte zusätzliche Fördermittel in Aussicht, die es erlauben sollen, künftig auch entlang von Landesstraßen, die nicht ohnehin erneuert werden müssen, Radwege zu bauen.