in der Galerie Schlichtenmaier (Kleiner Schlossplatz 1). Foto:  

Das Entwickeln von Denkmodellen verbindet die so gegensätzlichen künstlerischen Positionen von Jürgen Brodwolf und Camill Leberer. Die Galerie Schlichtenmaier in Stuttgart macht aus der Begegnung ihrer Arbeiten einen spannenden Dialog.

Stuttgart - Wie sieht er aus, der „Schatten der fünf Kontinente“? Camill Leberer untersucht die Sache aus der Sicht und mit dem Gewicht der Farbe. Leicht und schwebend, wie es auch ihm, der doch die Material-Transparenz groß schreibt, nicht immer gelingt.

„Schatten der fünf Kontinente“ ist ein Bild für eine öffentliche Sammlung – und markiert nun im Dialog mit Jürgen Brodwolfs Konstellation „Stuhl mit Stillleben vor Fenster“ den Anspruch der Ausstellung Jürgen Brodwolf/Camill Leberer – Inszenierte Denk-Räume“ in der Galerie Schlichtenmaier in Stuttgart.

Spannung auch im kleinen Format

Auch im kleineren Format kann Leberer die neue Spannung weitgehend halten – dagegen darf man bei einem, der Farben und Formen entwirft, verdichtet, um wieder durchlässig zu machen, an der Fotografie als Mittel des Malerischen zweifeln.

Jürgen Brodwolf schlägt weniger über die eigenen Stränge, zeigt sich im großen „Flötenspieler“ kunstgeschichtsfest – und bietet mit „Abschied“ für den zweiten Blick einen kleinen, ursprünglich privaten Wiedersehensgruß, der die breitere Öffentlichkeit unbedingt verdient hat. Anregend? Ja, das ist diese Schau.