Großbritanniens Regierung will nicht länger Mitglieder des Erbadels im britischen Oberhaus dulden. Damit ist Schluss mit einer 700 Jahre alten Tradition.
Das Ende des alten Erbadels im britischen Oberhaus hatte sich im Wahlprogramm der Labour-Partei angekündigt. Die Initiative stellt die radikalste Verfassungsreform seit 25 Jahren dar. 1999 hatte der damalige Labour-Premier Tony Blair schon das angestammte Recht der Angehörigen des Erbadels auf einen Oberhaus-Sitz aufgehoben. Nur 92 Erbadelige wurden – in einer ausgehandelten „Übergangslösung“ – weiter geduldet im House of Lords.