Im Mai 2022 sitzt der damalige Prinz Charles noch neben der Krone der Königin während der Eröffnung des Parlaments in Westminster. Foto: dpa/Alastair Grant

Unmittelbar nach dem Tod seiner Mutter wurde Charles III. im September 2022 König des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Nordirland. Acht Monate später, am ersten Maiwochenende, folgt die offizielle Krönung mit dreitägigen Feierlichkeiten.

Lange hat man im Vereinigten Königreich auf eine Krönung warten müssen. Vor 70 Jahren, am 2. Juni 1953, wurde die Queen Elizabeth II in der Westminster Abbey zur Königin gekrönt – und blieb es bis zu ihren Tod im vergangenen September im Alter von 96 Jahren. Auch sie hatte den Thron unmittelbar nach dem Tod ihres Vaters Georg VI. bestiegen – am 6. Februar 1952 – und war erst im darauffolgenden Jahr feierlich gekrönt worden. Deshalb konnte sie ihr 70-jähriges Thronjubiläum im vergangenen Jahr noch feiern.

Die Krönung von Charles III.

An diese Feierlichkeiten erinnert das Programm für Charles’ Krönung von 6. bis 8. Mai. Mit einem großen Konzert und Straßenfesten im ganzen Vereinigten Königreich soll die Krönung des neuen Königs gefeiert werden. Die eigentliche Zeremonie findet am Samstagvormittag in der Londoner Westminster Abbey statt, wo der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, Charles und seine Königsgemahlin Camilla krönen wird. Danach werden Charles und Camilla einer Prozession vom Buckingham-Palast zur Kirche und mit weiteren Mitgliedern der Royal Family zurück in das Stadtschloss ziehen. Hier wird sich die königliche Familie zum Abschluss der Feierlichkeiten auf dem Balkon zeigen.

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Kommt Prinz Harry?

Ob Charles’ jüngerer Sohn Prinz Harry und dessen Ehefrau Herzogin Meghan zu der Krönung eingeladen sind, scheint noch offen, nachdem Harry in seiner jüngst veröffentlichten Biografie „Reserve“ schwere Vorwürfe gegen den Palast und seine Familie erhoben hatte. Außerdem fällt der Krönungstermin zusammen mit dem vierten Geburtstag von Prinz Harrys Sohn Archie am 6. Mai.

Das könnte auch Zufall sein, denn der 6. Mai steht noch für andere Parallelen: Es ist der Tag, an dem George V. im Jahr 1910 zum König wurde und 1935 sein 25-jähriges Thronjubiläum feierte. Auch die prunkvolle Hochzeit von Prinzessin Margaret – Elizabeths Schwester – mit Antony Armstrong-Jones fand an einem 6. Mai statt, im Jahr 1960. – und das eben auch genau am 6. Mai.

Ein Meilenstein in der Geschichte

Prunkvoll wird es auch im Mai 2023 zugehen. Zum Krönungswochenende erwartet London Dutzende Staatsoberhäupter aus aller Welt sowie Zehntausende Besucher. Die britische Kulturministerin Michelle Donelan sprach von einem „riesigen Meilenstein in der Geschichte des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth“. Gefeiert werde eine „Mischung aus Tradition und Moderne, Kultur und Gemeinschaft.“

Nach der Zeremonie am Samstag ist am Sonntag ein großes Konzert mit „globalen Musikikonen und zeitgenössischen Stars“ auf Schloss Windsor geplant, unter anderem mit Lichteffekten wie beim Jubiläumskonzert für die Queen vor dem Buckingham-Palast. Dafür werden Tausende Tickets landesweit verlost und eigens ein „Krönungschor“ gebildet. Den ganzen Sonntag über finden Straßenfeste und Tee-Partys statt, tausende Veranstaltungen landesweit.

Ein freier Tag und längere Sperrstunde

Die Krönung beschert den Menschen im Vereinigten Königreich am Montag, 8. Mai, zudem einmalig einen weiteren Feiertag. Die Regierung überlegt zudem, die Sperrstunden für Pubs an allen drei Abenden des Krönungswochenendes auszuweiten.