Der britische Rechtspopulist Nigel Farage spricht vor der ZDF-Kamera über seinen Beitrag zum Brexit. Foto: ZDF/Felix Korfmann

Vor dem Brexit-Referendum tobte in Großbritannien eine teure Propagandaschlacht. Das ZDF fragt nun in einer Reportage nach, ob es dabei mit rechten Dingen zuging.

Mainz - Die britische Wahlkommission ist überzeugt: Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass große Teile der Gelder für eine Kampagne vor dem Brexit-Referendum aus dubiosen Quellen stammen. Am Mittwoch, 20. März 2019, 22.45 Uhr, fragt „ZDF Zoom“: „Angriff auf die Demokratie - Wurde der Brexit gekauft?“.

Im Fokus steht der britische Geschäftsmann Arron Banks, Strippenzieher und enger Freund des ehemaligen Ukip-Anführers Nigel Farage. Über seine Offshore-Konten sollen fast neun Millionen Pfund Spenden geflossen sein. Die „ZDF Zoom“-Dokumentation geht der Frage nach: War das Brexit-Referendum ein Komplott mit dem Ziel, auch die Grenzen der Demokratie auszutesten?

Wunsch nach der Abrissbirne

„ZDF Zoom“-Autor Dirk Laabs verfolgt nicht nur die Geldströme, sondern redet mit Insidern aus der Kampagne und mit ihrem Kopf, dem ehemaligen Chef der Ukip (United Kingdom Independence Party), Nigel Farage. Farage spricht im Interview auch darüber, welchen Einfluss US-amerikanische Berater für die Kampagne hatten - etwa Steve Bannon, früherer Berater von US-Präsident Trump. Farage berichtet, er und Steve Bannon hätten verstanden, dass „die Menschen sich manchmal eine Abrissbirne wünschen, die das alte System der pompösen Politiker zerstört“.

Konkret geht es um millionenschwere Kredite, die die Pro-Brexit-Kampagne von Banks erhalten haben soll. Demnach stammte das Geld möglicherweise nicht von ihm selbst, sondern von Firmen mit Sitz auf der Isle of Man und in Gibraltar, die sich damit in den Wahlkampf eingemischt hätten.

Ein illegales Netzwerk

Ein Whistleblower, der für die Leave-Kampagne gearbeitet hat, ist überzeugt: „Die verschiedenen Brexit-Kampagnen brachen die Gesetze, griffen dabei auf ein ganzes Netzwerk von Firmen zurück, um mehr Geld ausgeben zu können. Ohne diese Betrügereien wäre das EU-Referendum anders ausgegangen.“ Mittlerweile ermittelt die National Crime Agency, die die bislang verschleierte Kampagnen-Finanzierung offenlegen soll.

Eine 45-minütige Fassung der Dokumentation „Angriff auf die Demokratie - Wurde der Brexit gekauft?“ sendet ZDF Info am Donnerstag, 25. April 2019, 20.15 Uhr, sowie am Donnerstag, 2. Mai 2019, 14.00 Uhr. „Frontal 21“ berichtet bereits am Dienstag, 19. März 2019, 21.00 Uhr, über das Thema „Die Drahtzieher des Brexits - Dubiose Geldgeber“.