Hermann Briem (hinten rechts) führte durch sein Haus. Foto: Otto-H. Häusser

Wie eine Sanierung gelingen kann, hat der Eigentümer des Briem’schen Hauses Interessenten gezeigt. Die Stadt will andere motivieren, es ihm gleich zu tun. Offenbar gibt es schon Interessenten.

Bernhausen - Tag der offenen Tür beim Briem’ schen Haus: Interessenten konnten am Samstag das 175 Jahre alte Gebäude an der Aicher Straße in Bernhausen besichtigen. Eigentümer Hermann Briem führte die etwa 40 Teilnehmer durch das Haus, das derzeit renoviert wird.

Es gibt andere Interessenten

Es soll als Beispiel für weitere Gebäudesanierungen dienen. Offenbar denken auch andere Eigentümer, die im Ortskern ein Haus besitzen, über eine Sanierung ihrer Immobilie nach. Hintergrund ist, dass Eigentümer, die ihr Gebäude im Sanierungsgebiet Ortsmitte Bernhausen renovieren, einen Zuschuss von 30 Prozent (maximal 50 000 Euro) bekommen. Die Stadtverwaltung hatte anlässlich des Tages der Städtebauförderung zur Besichtigung des Briem’schen Hauses eingeladen.

Julia Schütz von der Kommunalentwicklung der LBBW, die das Sanierungsgebiet betreut, berichtete, dass sowohl das Gebäude, in dem sich die Bäckerei Veit befindet, als auch dasjenige von Modellbau Stoll erneuert werden soll. Außerdem könnten vor den Gebäuden, die sich in der Fußgängerzone befinden, Freiluft-Cafés entstehen.

„Zeitzeuge wird zum Leben erweckt“

Im Falle des Briem’schen Hauses betonte Architekt Hartmut Weber die Bedeutung der Sanierung, indem er sagte: „Hier wird ein Zeitzeuge wieder zum Leben erweckt.“ Hermann Briem berichtete davon, wie das Haus, das er samt Scheune vor zehn Jahren erwarb, damals ausgesehen habe. Es sei verkommen gewesen, Ungeziefer habe sich darin befunden. Briem will das Gebäude in Gedenken an seinen Urgroßvater, der es im Jahr 1856 für seine Familie gekauft hatte, renovieren. Vier Wohnungen sollen darin Platz finden. Offen ist noch, was aus den zwei großen Kellern wird, die sich unter dem Gebäude befinden. Er wolle auf jeden Fall bezahlbaren Wohnraum anbieten, sagte der Eigentümer bei der Führung. „Ich finde es faszinierend, dass man in einem alten Haus wohnen kann, das zentral liegt“, sagte er. Von der Aicher Straße aus komme man schnell zur S-Bahn und zu den Geschäften, die Lebensmittel anbieten.