Dankesbriefe von Schülerinnen und Schülern. Foto: Lena Klein

Eine schöne Geste: Schülerinnen und Schüler der Hedwig-Dohm-Schule bedanken sich beim Pflegepersonal in Stuttgarter Krankenhäusern und Pflegeheimen.

Stuttgart - Wie es aussieht, wenn Schule mehr als Wissen, nämlich auch Empathie vermittelt, kann man an der Hedwig-Dohm-Schule besichtigen, einer Berufsschule im Stuttgarter Norden, an der rund 90 Lehrkräfte etwa 1000 Schülerinnen und Schüler unterrichten.

Eine der Lehrerinnen ist Eva-Mara Weber. Sie unterrichtet katholische Religion und startete vor Ostern zusammen mit ihrer Kollegin Lena Klein das Projekt „Hoffnung“. Die Idee, die sie unter erschwerten Bedingungen an ihre Klassen herantrugen, lautete: Die Schülerinnen und Schüler sollten ein Dankeschön formulieren für die vielen Pflegerinnen und Pfleger, die in Stuttgarter Krankenhäusern und Pflegeheimen durch die Corona-Pandemie derzeit außergewöhnlich beansprucht und gefordert sind.

„Ihre Arbeit sollte man endlich wertschätzen!“

In der Folge entstanden zahlreiche Briefe mit Ostergrüßen und Bastelarbeiten, die anschließend in die Krankenhäuser und Pflegeheime gesendet wurden. Darin enthalten waren Gedanken wie diese: „Vielen geht es gerade so, dass sie nicht wissen, was los ist, ob es bald vorbei ist oder ob man selber von Corona betroffen ist. Das macht einen verrückt. Deshalb finde ich es klasse, dass Sie da sind und versuchen, den Menschen die Angst zu nehmen. Es ist wirklich klasse, dass Sie nicht nur an sich denken . . .“ Eine andere Schülerin schrieb: „Danke an alle Ärztinnen und Ärzte und das gesamte Pflegepersonal, dass Ihr täglich alles gebt, um Menschenleben zu retten. Gerade in solch schweren Zeiten wird einem bewusst, wie wichtig diese Arbeit ist. Das sollte man endlich auch wertschätzen!“ Wieder eine andere Schülerin versah ihre Grüße mit dem Satz: „Sie bewältigen unglaubliche Aufgaben und sind unsere Helden!“

Briefaktion des Diakonissenkrankenhaus

Adressaten der Briefe aus der Hedwig-Dohm-Schule waren das Marienhospital, das Diakonie-Klinikum, das Hans-Rehn-Stift, das Nikolaus-Cusanus-Haus, das Hospiz St. Martin und die Bruderhaus-Diakonie. Die Botschaft der Schülerinnen und Schüler kam an. „Eine wunderbare Überraschung“, lautete die prompte Antwort aus dem Diakonie-Klinikum: „Die Briefe sind liebevoll gestaltet und machen viel Mut und Freude – unseren Patienten und unseren Mitarbeitenden. Und das können wir in der momentanen Situation alle sehr gut gebrauchen.“ Auch andere Einrichtungen bedankten sich für die guten Gedanken.

Erwähnenswert ist auch eine Aktion des Diakonissenkrankenhauses, das von sich aus dazu aufgerufen hatte, den betroffenen Menschen ein Bild zu malen oder eine Karte zu schreiben. Unsere Zeitung berichtete darüber. „Die Reaktion war überwältigend“, schrieb Pflegedienstleiterin Dajana Pejic jetzt. „Das hat hier große Freude ausgelöst.“