Außenpolitisch setzt Trump auf Druck und markige Sprüche. Foto: AP/Alex Brandon

Der Brief von Trump an den türkischen Staatschef Erdogan zeigt, wie planlos der US-Präsident in der Außenpolitik ist. Deutschland und anderen US-Verbündeten muss dabei angst und bange werden. Denn sie stehen der Entwicklung hilflos gegenüber, kommentiert Jan Dörner.

Berlin - Seit seinem Amtsantritt hat Donald Trump die internationale Ordnung massiv erschüttert. Er schwingt die Axt gegen die multilaterale Weltordnung, wo er nur kann. Stattdessen setzt er in den internationalen Beziehungen auf Deals, Druck und markige Worte. So dachte der US-Präsident etwa in der Krise in Venezuela laut über ein militärisches Eingreifen nach, im Streit um Nordkoreas Atomprogramm drohte er Machthaber Kim Jong Un mit „Feuer und Zorn“ und im Konflikt mit dem Iran setzte er auf maximalen Druck, der keine Erfolge brachte, die Spannungen aber verschärfte. Trump hat mit seiner Außenpolitik die globale Sicherheitsstatik voraussichtlich nachhaltig beschädigt. Dank der Besonnenheit anderer und diplomatischer Bemühungen der internationalen Gemeinschaft führte die Haudrauf-Diplomatie des US-Präsidenten zumindest nicht in blutige Krisen und humanitäre Katastrophen.