Unversöhnlich stehen sich die Brexit-Befürworter (hier im Bild) und Brexit-Gegner in Großbritannien gegenüber. Foto: AFP

Unfähige Regierung, gelähmtes Parlament und ein gespaltenes Land – der Brexit wird für Großbritannien zu einer beispiellosen politischen Krise, kommentiert der London-Korrespondent Peter Nonnenmacher.

London - Selbst der Queen wird es nun offenbar angst und bange. In der vergangenen Woche ermahnte Elizabeth II. die Bürger ihres Landes, sich nicht länger zu bekriegen, sondern „zusammenzukommen“. Am wichtigsten sei es, „unterschiedliche Standpunkte zu respektieren“ und „einen gemeinsamen Nenner zu finden“, sagte sie.   Das Wort Brexit sprach die Königin nicht aus. Aber jeder wusste, was sie meinte. Royale Appelle dieser Art kommen nicht von ungefähr. Einige Brexiteers vermuteten, die Monarchin habe auf Verlangen Theresa Mays deren Brexit-Deal als „gemeinsamen Nenner“ herausstreichen sollen. Doch der Queen dürfte es schlicht um die zunehmende Verhärtung der Fronten und die gefährliche Verrohung der politischen Kultur beim Brexit gegangen sein.