Großbritanniens Premierministerin Theresa May lotet Gemeinsamkeiten mit der Opposition aus. Foto: Getty Images Europe

In einer Fragestunde des Parlaments bestätigt Premierministerin May, dass es ein Treffen zwischen ihr und Oppositionsführer Corbyn gab. Sie sieht viele Gemeinsamkeiten mit dem Labour-Chef.

London - Die britische Premierministerin Theresa May sieht eine Reihe von Übereinstimmungen mit Oppositionsführer Jeremy Corbyn in Sachen EU-Austritt. Das sagte May bei einer Fragestunde im Parlament am Mittwoch im Parlament in London. Sie bestätigte, dass die Beratungen mit dem Chef der Labour-Partei über einen Ausweg aus der Brexit-Sackgasse noch am Mittwoch beginnen sollen. „Wir beide wollen einen Austritt mit Abkommen sicherstellen, wir wollen beide Arbeitsplätze schützen, wir wollen beide die Personenfreizügigkeit beenden, wir beide erkennen die Bedeutung des Austrittsabkommens an“, sagte May.

Die Regierungschefin hatte am Dienstagabend angekündigt, eine weitere Verschiebung des EU-Austritts zu beantragen und gemeinsam mit Corbyn nach einem parteiübergreifenden Kompromiss zu suchen. Sie riskiert damit die Einheit in ihrer Konservativen Partei. Aus Protest gegen Mays neue Brexit-Strategie trat inzwischen der Staatssekretär für Wales, Nigel Adams, zurück. May riskiere, nicht mehr den EU-Austritt umzusetzen, für den die Briten gestimmt hätten, so Adams.

Chaos-Brexit droht

Der Brexit ist nach derzeitiger Planung für den 12. April vorgesehen. Bisher gibt es in Großbritannien aber noch keine Zustimmung zum Austrittsvertrag, so dass ein chaotischer Bruch mit der EU droht. Bei einem EU-Sondergipfel am 10. April will May nun einen mit der Opposition abgestimmten Plan vorlegen.

Für diesen Mittwoch plante May auch ein Treffen mit der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon. Schottland hatte sich beim Referendum 2016 mehrheitlich gegen den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ausgesprochen.