Großbritanniens Premierministerin Theresa May ist die Kontrolle über den Brexit-Prozess entglitten. Foto: AP

Großbritannien bietet in der Brexit-Diskussion ein jämmerliches Bild. Das Parlament ist überfordert, die Regierung gelähmt. Das Land ist in der größten Krise der Nachkriegszeit führungslos, stellt der London-Korrespondent Peter Nonnenmacher fest.

London - Großbritannien bietet politisch derzeit ein jämmerliches Bild. Das Land, das einmal für Common Sense und Pragmatismus stand, hat sich in wildem Chaos verfranst. Sein weltweit bewundertes Parlament zeigt sich in der größten Krise der Nachkriegszeit überfordert. Seine alten Parteien drohen zu zerfallen. Seine Regierung ist wie gelähmt und dadurch funktionsunfähig.   Premierministerin Theresa May ist die Kontrolle über die Brexit-Diskussion endgültig entglitten. Sie kann nicht einmal mehr das Kabinett, das sie leitet, zusammenhalten. Bei der Abstimmung am Mittwoch zur Verhinderung eines „No-Deal“-Brexit musste sie allen Regierungsmitgliedern ihr Votum freistellen. Hätte sie das nicht gemacht, hätte es die Regierung in Stücke gerissen.