Knapp 20 Banken bauen aufgrund des Brexit ihr Geschäft in der Bundesrepublik aus. Foto: dpa

Banken aus dem Ausland erwarten durch den Brexit in Deutschland Tausende neue Stellen. Knapp 20 Banken bauen ihr Geschäft in der Bundesrepublik aus.

Frankfurt - Wegen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union bauen knapp 20 Banken ihr Geschäft in Deutschland aus. „Wir rechnen mit Personalaufstockungen von 200 bis 300 Stellen je Haus, sodass wir in Summe von 3000 bis 5000 neuen Stellen in den nächsten zwei bis drei Jahren sprechen“, sagte Stefan Winter, Chef des Verbands der Auslandsbanken in Deutschland, am Mittwoch in Frankfurt.

„Addieren wir noch die deutschen Häuser, die Geschäftsbereiche zurückverlagern, kommt sicherlich noch einmal eine vierstellige Zahl hinzu“, sagte der UBS-Manager. Sein Haus hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, wegen des Brexit Stellen nach Frankfurt zu verlagern.

Verschiedene Standorte sollen gestärkt werden

Die in London angesiedelten Banken setzen bei ihren Brexit-Planungen nicht nur auf einen Standort in der EU, sondern stärken verschiedene Standorte. „Die Eier werden nicht wieder alle in einen Korb gelegt“, sagte Winter. „Die europäische Landschaft der internationalen Banken wird ähnlich sein wie vor der Jahrtausendwende.“

Winter mahnte die neue Bundesregierung, die geplante Lockerung des Kündigungsschutzes schnell umzusetzen. „Die Entscheidungen über Verlagerungen werden in den nächsten Monaten erfolgen.“ Nach dem Koalitionsvertrag sollen sogenannte Risikoträger mit einem Jahresgrundgehalt in Höhe von rund 234.000 Euro brutto arbeitsrechtlich leitenden Angestellten gleichstellt werden, für die ein weniger strenger Kündigungsschutz gilt.