Der Rohrbruch hat laut Polizei einen Schaden von schätzungsweise 60 000 Euro angerichtet. Foto: Simon Granville

Rund 60 000 Euro Schaden hat nach ersten Schätzungen ein geplatztes Wasserrohr im Ludwigsburger Breuningerland angerichtet. Die dm-Filiale blieb am Donnerstag sicherheitshalber zu.

Die beiden Frauen, die ein Kind im Kinderwagen dabei haben, stehen am Donnerstagvormittag etwas perplex vor der geschlossenen Glasfront des dm-Marktes im Breuningerland. Daran prangt ein Zettel mit folgender Aufschrift: „Liebe Kunden, aufgrund eines Wasserschadens können wir heute leider nicht zur gewohnten Zeit für Sie eröffnen. Wir bitten um Ihr Verständnis und sind hoffentlich bald wieder da.“ Ein weiterer Hinweis: Man könne alternativ die App für eine Bestellung nutzen, dann bekomme man sogar Rabatt. „Was machen wir denn jetzt?“, fragen sich die beiden, die extra wegen des Drogeriemarkts ins Breuningerland gekommen sind. Während sie noch diskutieren, ob sie jetzt anderswo das Benötigte holen oder die App nutzen sollen, kommen schon weitere Kundinnen, die sich ebenfalls über die geschlossenen Türen im ansonsten geöffneten Einkaufszentrum wundern.

Wer einen Blick durch die Glasscheiben wirft, sieht mehrere Männer auf Leitern an den Deckenplatten herumwerkeln. Zudem stehen einige Trocknungsgeräte im Verkaufsraum.

Wasser flutet mehrere Bereiche des Einkaufszentrums

Der Wasserschaden, teilt die Polizei in einer Pressemeldung mit, sei am Mittwochabend gegen 20.45 Uhr im abgetrennten Personal- und Warenzugang zwischen dem ersten und dem zweiten Obergeschoss entstanden. Dort sei ein Frischwasserrohr gebrochen. Die Ursache sei noch unklar. Da in diesem Bereich derzeit Baumaßnahmen für neue Verkaufsräume stattfinden, liegt jedoch die Vermutung nahe, dass dabei etwas schiefgegangen ist. Das Wasser überflutete nicht nur einen großen Bereich der Personal- und Warenwege sowie mehrere Rohbauflächen im ersten und zweiten Stockwerk, sondern es lief auch noch vom ersten Obergeschoss ins Erdgeschoss hinunter, wo es aus der Decke kam. Und weil noch nicht klar war, ob ein Risiko besteht, dass Deckenteile wegen des Wasserschadens herunterkommen, wurde sicherheitshalber am nächsten Tag der ganze Drogeriemarkt gesperrt.

Ebenfalls betroffen, wenn auch in geringerem Ausmaß, ist die Kinderabteilung des daneben gelegenen H & M. Hier wurde ein Teilbereich mit rot-weißen Flatterbändern abgesperrt, Trocknungsgeräte waren am Werk. Man arbeite mit Hochdruck daran, die gesperrten Bereiche wieder begehbar zu machen, und man begutachte auch die Ware, hieß es aus der Presseabteilung. Eine Schadenssumme wollte man nicht nennen. Gar keine Auskunft gab es seitens des dm-Marktes und des Center Managements, auch nicht von den zuständigen Presseabteilungen.

Die Polizei teilte mit, der Gesamtschaden werde vorläufig auf etwa 60 000 Euro geschätzt. Außer den Gipsfaserplatten seien auch einige Einrichtungsgegenstände und Waren innerhalb der Verkaufsräume beschädigt worden, zudem auch Räume einer Kundentoilette. Da das Breuningerland und die dort ansässigen Geschäfte bereits geschlossen hatten, als das Rohr platzte, habe aber keine Gefahr für Besucher oder Angestellte bestanden. Auch die Handwerker, die dort noch zugange waren, seien nicht gefährdet worden.

Auch Waren wurden beschädigt

Nachdem das Wasser abgestellt worden war, rückten auch einige Hauptamtliche der Ludwigsburger Feuerwehr an, zudem Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der Abteilungen Eglosheim und Innenstadt. „Es stand Wasser in den Räumen, aber nicht so viel“, sagte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Hans-Peter Peifer. „Wir haben dann mit dem Wassersauger ein bisschen was rausgeholt.“ Da man noch einen Paralleleinsatz gehabt habe, sei man aber schnell wieder abgerückt. Die Hauptarbeit habe bei der Baufirma vor Ort gelegen, die man lediglich eine Weile unterstützt habe.