Wer einen Magen-Darm-Infekt hat, braucht Ruhe. Den Rest macht der Körper normalerweise alleine Foto: Christin Klose/dpa-tmn/Christin Klose

Vor Magen-Darm-Erkrankungen, die häufig durch Viren ausgelöst werden, ist niemand gefeit: Der Infekt verbreitet sich überaus schnell. Wie lange die Infektion ansteckend ist und was hilft.

Brechdurchfall gehört zu den unschönen Seiten des Winters. Die durch einen Infekt ausgelöste Magen-Darm-Krankheit grassiert vor allem dann, wenn die Temperaturen niedrig sind und sich die Menschen in geheizten Räumen aufhalten, in denen die Luft sehr trocken ist. In diesem Klima, so heißt es seitens des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI), sind die Erreger stabiler. Außerdem ist das menschliche Immunsystem im Winter nicht so stark wie im Sommer. Wie man sich als Betroffener verhalten sollte, wie lange man ansteckend ist und was gegen eine solche Erkrankung schützen kann, zeigt diese Übersicht:

Was sind die Symptome?

Typisch beginnt eine Gastroenteritis mit heftigem Erbrechen und starkem Durchfall (Diarrhöe). Das führt zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust. In einzelnen Fällen kann die Symptomatik auch auf Erbrechen ohne Diarrhöe oder auf Diarrhöe ohne Erbrechen beschränkt sein. In der Regel klagen Betroffene auch über ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Bauch- und Kopfschmerzen, Übelkeit und Mattigkeit.

Wie lange dauert ein solcher Infekt?

In der Regel klingt der Infekt nach zwei bis drei Tagen ab. Ansteckend ist man allerdings durchaus länger, heißt es seitens des RKI: Untersuchungen haben gezeigt, dass beispielsweise das Noro-Virus – ein typischer Erreger von Brechdurchfall – in der Regel noch mehr als sieben Tage bis hin zu zwei Wochen, nach einer akuten Erkrankung über den Stuhl ausgeschieden werden kann. Daher ist es auch nach der akuten Phase ungemein wichtig, sich nach dem Toilettengang sorgfältig die Hände zu waschen und auch die Toiletten möglichst zu desinfizieren.

Wie behandelt man Brechdurchfall?

Ist der Magen-Darm-Infekt durch Viren (seltener durch Bakterien) ausgelöst, sollten Betroffene zu Hause bleiben. Zielgerichtete Medikamente gibt es nicht. Wichtig ist, den durch Erbrechen und Durchfall verursachten Flüssigkeitsverlust auszugleichen: Leicht verdaulich und bekömmlich sind Haferflockensuppe, Kartoffelbrei und fettarme Brühe. Magenschonende Getränke sind stilles Mineralwasser und Kräutertee.

Wann sollte man zum Arzt?

Nach Angaben von Stiftung Warentest, sollte der Arzt aufgesucht werden, wenn sich die Beschwerden nach zwei bis drei Tagen nicht bessern. „Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung oder Blinddarmentzündung, müssen Sie sofort einen Arzt aufsuchen“, so die Warentester. Eine Vergiftung kann vorliegen, wenn zusätzlich zu heftiger Übelkeit und Erbrechen auch Schüttelfrost oder Verwirrtheitszustände bis hin zur Bewusstlosigkeit auftreten. Ein Verdacht auf eine akute Blinddarmentzündung besteht, wenn Übelkeit und Erbrechen mit Schmerzen einhergehen, die anfänglich im Bereich des Bauchnabels oder der oberen Bauchhälfte auftreten und dann in die untere rechte Bauchhälfte wandern. Die Beschwerden können sich so verstärken, dass Gehen oder jeglicher Druck von außen auf den Bauch sehr schmerzhaft ist. Appetitlosigkeit und Fieber können noch hinzukommen.

Wann können Betroffene wieder unter Leute?

Grundsätzlich gilt: Mindestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome können ehemals Infizierte wieder zur Schule, in die Kindertageseinrichtung oder zur Arbeit gehen.

Wie steckt man sich an?

Vor Magen-Darm-Erkrankungen, die durch Viren (seltener Bakterien) ausgelöst werden, ist niemand gefeit: Der krankheitsauslösende Infekt verbreitet sich überaus schnell und lässt sich fast im Vorbeigehen überall mitnehmen – etwa beim Händeschütteln ebenso wie in viel besuchten Räumen, von den oft genutzten Haltestangen in der S-Bahn und in Linienbussen ganz zu schweigen. Familienmitglieder, die an Brechdurchfall leiden, können die Erreger auch per Tröpfcheninfektion beim Erbrechen weitergeben.

Wie kann man sich schützen?

Einen generellen Schutz vor solchen unangenehmen Infektionen gibt es nicht. Es gibt keinen Impfstoff und auch kein zielgerichtetes Medikament. Aber man kann vorbeugen und auch seine Widerstandskräfte gegen derartige Krankheitsattacken gezielt mobilisieren. Hygiene wie gründliches Händewaschen nach der Toilette und nach der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist dabei am wichtigsten. Hilfreich ist in diesen Wintermonaten auch eine vitaminreiche Ernährung.