Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, nachdem sich die Bewohner in Sicherheit gebracht hatten (Symbolbild) Foto: Sandra Hintermayr

Weil sie nach einem Einbruch keine Beute fanden, sollen zwei Jugendliche ein Haus angezündet haben. Dass dort mehrere Menschen schliefen, soll ihnen egal gewesen sein. Nun wird der Fall verhandelt.

Stuttgart/Ulm - Vor dem Landgericht Ulm müssen sich seit Montag zwei Jugendliche unter anderem wegen versuchten Mordes und Brandstiftung verantworten. Aus Frust sollen die beiden Jungen in Schelklingen (Alb-Donau-Kreis) ein Dreifamilienhaus in Brand gesetzt haben, nachdem sie dort keine Wertgegenständen fanden.

Dass in dem Haus drei Menschen schliefen, deren Leben in Gefahr geriet, habe die zur Tatzeit im vergangenen Oktober 16 und 17 Jahre alten Angeklagten nicht gekümmert, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Jugendlichen haben die Vorwürfe bestritten.

Rauchmelder rettete die schlafenden Bewohner

Die Hausbewohner wurden durch einen Rauchmelder alarmiert und konnten sich in Sicherheit bringen; eine 92-jährige Frau erlitt dabei eine leichte Rauchvergiftung, wie das Landgericht mitteilte. Der Brand hatte sich demnach in einem Vorraum ausgebreitet und auf eine angrenzende Garage übergegriffen, ehe er von Feuerwehrleuten gelöscht werden konnte. Der Sachschaden wurde auf rund 50 000 Euro geschätzt.

Den Schlüssel hatten die Jugendlichen zuvor erbeutet

Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten dreifachen versuchten Mord, schwere Brandstiftung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, versuchten Wohnungseinbruch sowie Diebstahl in vier Fällen vor. In das Gebäude sollen sie mit einem bei einem früheren Diebstahl erbeuteten Schlüssel gelangt sein.

Weil die Angeklagten noch nicht volljährig sind, findet der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Gericht hat fünf Verhandlungstage angesetzt und 20 Zeugen sowie einen psychiatrischen Gutachter geladen. Mit einem Urteil wird Anfang Mai gerechnet.