Prall gefüllte Aula der Karl-Mauch-Schule beim Schulfest im Juni 2016. Foto: Patricia Sigerist

Gemeinderat beschließt Brandschutz für die Karl-Mauch-Schule und stört sich am Verbot schulfremder Veranstaltungen. Die Schule in Stetten wird auf den neuesten Stand gebracht.

Stetten - Der Brandschutz in der Karl-Mauch-Schule in Stetten wird auf den neuesten Stand gebracht. Allerdings ist dafür für viel Geld erforderlich, nämlich voraussichtlich 530 000 Euro. Doch die früher als Veranstaltungsort beliebte Aula wird trotzdem nicht wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Im Gemeinderat Kernen hat dies in der jüngsten Sitzung einige Bürgervertreter verärgert.

Allein für den Musiksaal und die Aula sind aufwendige Veränderungen nötig, wenn, wie geplant, der gesamte Altbau so umgerüstet und umgebaut wird, dass es in jedem Klassenzimmer einen zweiten Fluchtweg gibt und Brandabschnitte eingerichtet werden. So wird die Aula im Bereich der Fenster Richtung Kirchstraße einen weiteren Ausgang bekommen. Dennoch ist sie weiterhin nur für schulische Veranstaltungen zugelassen, Konzerte oder ähnliches wie früher können nicht stattfinden.

Bürgermeister Stefan Altenberger widersprach nachdrücklich

Merkwürdigerweise gilt die Aula für schulische Veranstaltung als geeignet, was einige Gemeinderäte stets als Widerspruch zum Verbot öffentlicher Termine empfinden. „Für schulische Veranstaltungen ist die Aula für bis zu 130 Kinder zulässig, aber es gibt keine öffentlichen Veranstaltungen dort“, protestierte PFB-Gemeinderat Eberhard Kögel. Wenn die Türen breiter gemacht werden, könnten eben doch Veranstaltungen möglich sein, hoffte er. Bürgermeister Stefan Altenberger widersprach nachdrücklich: „Die Aula ist in keiner Weise barrierefrei. Für Veranstaltungen kommt dann auch gleich noch eine neue Toilettenanlage.“ Die Treppenanlage der Aula sieht der Schultes geradezu als gefährlich an: „Ich werde dafür nicht die Verantwortung übernehmen. Ich werde nicht mehr meinen Kopf dafür hinhalten. Wir haben doch ein Bürgerhaus und die Glockenkelter, weil die Schulen die Anforderungen nicht erfüllen.“

Man rechnet mit einem sechsstelligen Betrag an Kosten

SPD-Gemeinderat Andreas Pfänder, ein Feuerwehrmann, erklärt den Unterschied der Anforderungen von Schul- und öffentlichen Veranstaltungen so: „Es ist bei Schulveranstaltungen immer ausgebildetes Personal anwesend. Die Lehrer kennen die Örtlichkeiten.“ Seiner Meinung würden bei Veranstaltungen Schulfremder gemäß der Versammlungsstätten-Verordnung „Riesentüren“ benötigt – „und die an allen Ecken.“ Grünen-Gemeinderat Michael Burger regte trotzdem an, die Kosten genau zu erheben, die für die Aula als Versammlungsstätte aufgebraucht werden müssten. Die beauftragte Architektin Bärbel Hoffmann vom Büro D’Inka, Scheible, Hoffmann aus Fellbach rechnet mit einem zusätzlichen sechsstelligen Betrag an Kosten, wenn die Aula nicht nur moderne Brandschutzanforderungen, sondern auch noch die Bestimmungen der Versammlungsstätten-Verordnung erfüllen soll.

Das von Bärbel Hoffmann als Vorentwurf bezeichnete Brandschutzkonzept segnete der Gemeinderat bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen ab. 35 einzelne Veränderungen sollen in vielen Abschnitten und zum Großteil in den Schulferien bis zum Jahr 2019 umgesetzt werden. „Damit der Schulbetrieb nicht gestört wird“, sagt Bärbel Hoffmann.