Die Flüchtlingsunterkunft in Jüterbog. Foto: dpa-Zentralbild

Ein 21-Jähriger hat gestanden, im Oktober vergangenen Jahres einen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Brandenburg verübt zu haben. Der Grund: Einer der Bewohner soll ihm das Portmonnaie gestohlen haben.

Potsdam - Im Prozess um einen Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Jüterbog (Brandenburg) hat der 21-jährige Angeklagte gestanden, zwei Brandsätze auf das Heim für minderjährige Flüchtlinge geworfen zu haben. Als Grund gab er an, dass ihm ein Asylbewerber aus dem Heim das Portemonnaie gestohlen habe. „Ich war betrunken und sauer, dass ich bestohlen wurde“, sagte der Angeklagte am Montag vor der 2. Strafkammer des Potsdamer Landgerichts. Im Nachhinein könne er seine Tat aber nicht mehr begreifen. „Ich hatte nie die Absicht, Menschen zu töten oder zu verletzten“, beteuerte der 21-Jährige. Er habe den Dieb nur erschrecken wollen.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord an den 20 minderjährigen Flüchtlingen vor, die in dem Heim lebten. Er habe damit rechnen müssen, dass die jungen Flüchtlinge bei einem Brand des Heims im Schlaf überrascht würden und ums Leben kämen, erklärte die Staatsanwältin. Einer der beiden Brandsätze, den der Angeklagte in der Nacht zum 1. Oktober vergangenen Jahres geworfen hatte, traf das halb geöffnete Fenster eines Abstellraums und setzte eine Gardine in Brand. Betreuer konnten das Feuer schnell löschen. Der 21-Jährige sitzt seit Februar in Untersuchungshaft.