Ein kleines Feuer bei Alba in Waiblingen erinnert an ein großes Problem. Warum die Gefahr von Bränden wächst – und was jetzt dringend passieren muss.
Dichte Rauchschwaden, Sirenen in der Dunkelheit: Am frühen Dienstagmorgen ist die Feuerwehr zu einem Betriebsgelände der Firma Alba in der Anton-Schmidt-Straße in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) gerufen worden. Wie das Polizeipräsidium Aalen mitteilt, war gegen 4 Uhr eine starke Rauchentwicklung in einer Halle festgestellt worden. Der Brandherd entpuppte sich schnell als kleiner kokelnder Papierhaufen. Die Feuerwehr konnte das Feuer rasch löschen. Verletzt wurde niemand, auch Sachschaden entstand nicht.
Der Vorfall reiht sich allerdings ein in eine Serie von Problemen, mit denen Entsorgungsunternehmen wie Alba seit Jahren kämpfen. In der großen Sortierhalle im Gewerbegebiet Eisental wird Altpapier aus weiten Teilen der Region Stuttgart verarbeitet – und dabei stößt das Unternehmen zunehmend auf falsch entsorgte Materialien. „Tickende Zeitbomben“ nennt der neue Regionalleiter Andreas Wendt insbesondere Lithium-Ionen-Akkus, die immer wieder im Papiermüll auftauchen. „Wenn ein Radlader so einen Akku erwischt, kann im Nu die ganze Halle brennen“, warnt Wendt.
Schon mehrfach kam es in Waiblingen zu Großbränden. Alba hat deshalb rund 1,8 Millionen Euro in den Brandschutz investiert. Dennoch bleibt die Lage angespannt.
Wendt fordert klare Regeln, strengere Kontrollen und ein Pfandsystem für Batterien. Auch die Politik müsse handeln, betont der Regionalleiter: „Wenn wir den Recyclingkreislauf ernst nehmen, können wir enorme Mengen Energie sparen und Ressourcen schonen.“ Doch solange Mülltrennung vernachlässigt wird, bleibt jedes falsch entsorgte Altgerät ein potenzieller Brandherd – wie der Schreckmoment am Dienstagmorgen zeigte.