In diesem Gebäude hat es am frühen Sonntagmorgen gebrannt. Foto: Werner Kuhnle

Zum wiederholten Mal hat es in Benningen gebrannt. Das Feuer wurde wohl gelegt.

Benningen - Die Freiwillige Feuerwehr Benningen musste am frühen Sonntagmorgen gegen 0.30 Uhr mit 25 Mann und der Drehleiter aus Marbach zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Bahnhofstraße ausrücken. Durch einen piepsenden Rauchmelder und Rauchgeruch waren wohl andere Bewohner aufmerksam geworden und hatten die Leitstelle alarmiert.

Da zunächst nicht klar war, ob sich noch jemand in der Wohnung befand, habe sich der erste Trupp erst einmal auf die Suche nach möglichen Bewohnern gemacht, sagte der Benninger Kommandant Michael Knoll im Gespräch mit dieser Zeitung. Da sei der Rauch dann auch schon durch die offene Tür gekommen. „Es war kurz vor knapp, da hätte nicht viel gefehlt, bis es zu einem offenen Flammenschlag gekommen wäre“, so seine Einschätzung.

Hoher Sachschaden

Insgesamt elf Personen, die sich zu dieser Zeit im Haus aufhielten, mussten zunächst evakuiert werden, konnten aber nach dem Ende des Einsatzes wieder ins Haus zurückkehren. Die betroffene Wohnung im ersten Obergeschoss ist aber derzeit nicht bewohnbar, es entstand nach ersten Schätzungen Schaden in Höhe von gut 100 000 Euro.

Im Zuge der weiteren polizeilichen Ermittlungen vor Ort ergab sich schließlich der Verdacht, dass der zum Zeitpunkt des Brands abwesende Mieter der betroffenen Wohnung das Feuer selbst gelegt haben könnte. Wie die Polizei mitteilt, soll es in der Vergangenheit wegen des Mietverhältnisses zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Der Aufenthaltsort des 53-jährigen Tatverdächtigen konnte zunächst nicht ermittelt werden.

Verdächtiger hat sich der Polizei gestellt

Am Sonntagabend begab sich der Mann letztlich in Berlin selbst zu einer Polizeidienststelle und stellte sich. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn erließ das Amtsgericht Heilbronn am Montag wegen versuchten Mordes und besonders schwerer Brandstiftung einen Haftbefehl, der dem Tatverdächtigen von einem Haftrichter in Berlin im Rahmen einer Vorführung eröffnet und in Vollzug gesetzt wurde. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg dauern an.

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