Der Brand im Gewächshaus ist glimpflich ausgegangen. Die meisten Räume der Schule können weiter genutzt werden. Foto: 7aktuell.de/A. Hald

Nach dem Brand an der Michael-Bauer-Schule in Stuttgart-Vaihingen kann der Unterricht nächste Woche starten. Für die zerstörten Räume wurden größtenteils Alternativen gefunden. Das Thema Brandschutz steht nun aber auf der Agenda der freien Waldorfschule.

Vaihingen - Letztlich ist es glimpflich ausgegangen. „Wir sind froh, dass bei dem Brand nicht mehr passiert ist“, sagt Reinhard Vieser, der Geschäftsführer der Michael-Bauer-Schule. Niemand sei verletzt worden. Das Feuer ist am 19. August in einem Gewächshaus der freien Waldorfschule ausgebrochen, einem Samstag mitten in den Schulferien. Bis auf einige Bauarbeiter, die kleinere Reparaturen durchgeführt haben, sei niemand auf dem Gelände gewesen. Auch der Sachschaden halte sich in Grenzen. „Die Versicherung wird das übernehmen“, sagt Vieser. Zur Schadenshöhe könne er keine Angaben machen. Der Geschäftsführer lobt die Arbeit der Feuerwehrleute. „Sie waren richtig schnell vor Ort und haben das Feuer gelöscht.“

Zwar sind das Gewächshaus und zwei Lagerräume nicht mehr nutzbar, drei Therapieräume, zwei Toiletten und ein weiteres Lager allerdings müssen lediglich gereinigt werden. „Wegen des Wasserschadens durch die Löscharbeiten können wir unseren Gymnastiksaal zunächst nicht belegen“, sagt Vieser. Für die dort geplanten Stunden seien allerdings bereits Alternativen gefunden worden. „Wir nutzen die Sporthalle und andere Räume“, sagt Vieser. „Es ist schwierig, aber es werden keine Schulstunden ausfallen.“

Die Ermittlungen zur Brandursache laufen noch

Möglicherweise müssen in den nächsten Wochen Provisorien, etwa in Form von Containern, auf dem Schulgelände an der Othellostraße aufgestellt werden. „Das ist aber noch nicht sicher“, sagt Vieser. Die Entscheidung soll in der kommenden Woche fallen. Grund ist, dass drei Therapieräume zunächst nicht genutzt werden können. „Unsere Therapeuten müssen arbeiten können. Es wäre möglich, dass wir, um den Therapiebetrieb aufrecht zu halten, Provisorien brauchen“, sagt Vieser.

Der Geschäftsführer geht davon aus, dass die restlichen Reparaturen zügig vorangehen und der Unterricht in zwei bis drei Monaten wieder in den üblichen Räumen stattfinden kann. Das Dach, welches die Feuerwehr für die Löscharbeiten zum Teil öffnen musste, soll bald wieder geschlossen sein. Die Wand zwischen dem Gewächshaus und den Therapieräumen, die vom Feuer am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurden, muss wohl erneuert werden. „Das müssen die Statiker und die Versicherung noch klären“, sagt Vieser.

Das Gewächshaus ist nicht mehr zu retten

Das Gewächshaus selbst ist nicht mehr zu retten. „Es wird abgebrochen und neu aufgebaut“, sagt Vieser. Er hofft, dass es bis zum Frühjahr wieder in Betrieb genommen werden kann. Im Herbst und Winter werde das Haus sowieso kaum belegt. Es werde hauptsächlich zur Pflanzenanzucht genutzt. „Wir sind zwar auch für den Gartenbauunterricht drinnen, aber den können wir in andere Räume verlegen“, sagt der Geschäftsführer. Derzeit sind noch die Brandermittler am Werk; erst danach kann das Haus abgerissen werden. Mit einer Vermutung zur Brandursache hält sich Vieser zurück. „Die Ermittlungen laufen noch.“

Die Nachricht vom Brand habe sich in der Schulgemeinschaft schnell herumgesprochen. „Das war schon eine merkwürdige Situation, als der Hausmeister mich anrief, dass es in der Schule brennt“, erinnert sich Vieser, der zu der Zeit im Urlaub war. „Es war aber auch schnell klar, dass der Unterricht nach den Sommerferien starten kann.“

Der Brandschutz steht nun auf der Agenda

Es gebe in der Michael-Bauer-Schule die vorgeschriebenen Rauchmelder, wie der Geschäftsführer sagt. Auch die Elektrogeräte würden in regelmäßigen Abständen geprüft. „Wir befolgen alle üblichen Sicherheitsvorkehrungen“, sagt Vieser.

Dennoch stehe das Thema Brandschutz nun auf der Agenda. „Ich habe Kontakt mit der Feuerwache 5 in Degerloch aufgenommen. Wir möchten im Oktober einen Termin vereinbaren, bei dem wir auf die Ereignisse zurückblicken und schauen, wo wir was verbessern können“, sagt Vieser. Der Geschäftsführer warnt allerdings davor, nun in „blinden Aktionismus“ zu verfallen. „Ein Brand ist etwas, was passieren kann“, sagt Vieser. Er sei froh, dass keine Personen zu Schaden gekommen seien und die Feuerwehr so schnell reagiert habe. Innerhalb von drei Minuten sind die Feuerwehrleute laut Angaben der Integrierten Leitstelle am Einsatzort gewesen. „Wir haben richtig Glück gehabt“, sagt Vieser.