Fehlende Aufträge und die Angst vor Kurzarbeit: Die Bauwirtschaft im Südwesten sieht noch kein Ende der Krise.
Die baden-württembergische Bauwirtschaft klagt weiter über maue Geschäfte. Hauptgeschäftsführer Thomas Möller sagte am Mittwoch in Freiburg, die Entwicklung in den nächsten Monaten werde darüber entscheiden, ob es in der Bauwirtschaft vermehrt zu Kurzarbeit oder gar zu Arbeitslosigkeit komme. „Klar ist: Die Baubetriebe wollen ihre Beschäftigten halten, um die Abwanderung von Fachkräften zu verhindern. Dazu benötigen sie aber die Unterstützung der Politik. Vor allem der Wohnungsbau braucht bessere Rahmenbedingungen, um aus der Krise zu kommen.“
Aus der Frühjahrsumfrage des Verbandes geht hervor, dass über alle Sparten hinweg 48 Prozent der Betriebe eine schlechte Geschäftslage beklagen. Besonders betroffen sei der Wohnungsbau. Hier gaben laut Mitteilung fast zwei Drittel der Firmen eine schwierige Geschäftssituation an. Im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Hochbau liege dieser Anteil bei 54 und 57 Prozent. Im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau bezeichneten dagegen deutlich mehr als die Hälfte der Firmen ihre Lage als befriedigend.
Erwartungen für kommende Monate gedämpft
Auch bei den Erwartungen für die kommenden Monate bildet der Umfrage zufolge der Wohnungsbau das Schlusslicht: Fast die Hälfte der Bauunternehmen rechne in dieser Sparte mit einer weiteren Eintrübung der Konjunktur. Im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Hochbau seien die Zukunftserwartungen nur geringfügig besser. Im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau gehen hingegen 64 und 67 Prozent der Betriebe von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus. In der Branche arbeiteten Ende vergangenen Jahres rund 115 000 Beschäftigte.