Gibt niemals auf: Firat Arslan (re.) nach seiner Niederlage im Januar gegen WBO-Weltmeister Marco Huck Foto: dpa

Der Cruisergewichts-Boxer ist 43 Jahre alt – und fühlt sich doch jung genug, um gegen IBF-Champion Yoan Pablo Hernández um den WM-Titel zu kämpfen.

Schwerin - Firat Arslan hat noch lange nicht genug. Schon kurz nach der schweren K.-o.-Niederlage im Januar gegen WBO-Weltmeister Marco Huck meinte der Cruisergewichts-Boxer aus Donzdorf, dass er weitermachen werde, wenn er Aussicht auf einen neuerlichen WM-Kampf habe. Nun gibt es diese Möglichkeit, am 16. August trifft Arslan (43) in Erfurt auf den Deutsch-Kubaner Yoan Pablo Hernández (29), Weltmeister des Verbandes IBF. „Es ist die letzte Chance für mich, aber diese eine gebe ich mir noch“, sagt Ex-WBA-Champion Arslan, „erst wenn ich auch dieses Duell verlieren sollte, habe ich die Gewissheit, dass ich über meinem Zenit bin. So lange glaube ich fest daran, dass ich Hernández schlagen kann.“

Den ersten Schritt hat Arslan bereits hinter sich, am Samstag bezwang er in einem kurzfristig angesetzten Testkampf Tamas Bajzath (Ungarn) in acht Runden souverän nach Punkten. Am Ring in Schwerin saß auch Hernández (Bilanz: 29 Kämpfe, 28 Siege), vor dem Arslan großen Respekt hat: „Er ist ein exzellenter Vertreter der kubanischen Boxschule. Hernández ist technisch brillant und sehr schlagstark“, sagt der Herausforderer, „er ist ein ganz anderer Boxer als Huck, aber beide befinden sich auf ähnlichem Niveau.“

Einen Titelvereinigungskampf zwischen Huck und Hernández wird es trotzdem nicht geben. Die beiden sind Trainingspartner in Berlin, haben in Ulli Wegner denselben Coach. Zudem will der Sauerland-Boxstall, bei dem beide unter Vertrag stehen, keinen Weltmeister im besten Boxer-Alter verlieren. Auch Arslan ist ein Sauerland-Mann. Er gilt als attraktiver und gefährlicher Gegner, aber auch als machbare Aufgabe. „Mein Traum ist es, der älteste Europäer zu sein, der einen WM-Gürtel geholt hat“, sagt Arslan, der auch schon ziemlich genau weiß, wie es nach einem Sieg gegen Hernández weitergehen könnte: „Dann würde ich mich über ein drittes Duell gegen Huck freuen.“