Statt durch menschengesäumte Städte und Gemeinden verläuft der Großteil der Strecken in diesem Jahr durchs Grüne. Foto: erner Kuhnle)

Nach der Absage im vergangenen Jahr kann der Bottwartal-Marathon am Sonntag wieder stattfinden. 2040 Frauen und Männer werden auf die drei verschiedenen Strecken gehen.

Steinheim/Bottwartal - Das Warten hat ein Ende. Sowohl für die Läufer als auch für die Organisatoren. Denn der Bottwartal-Marathon wird am Sonntag tatsächlich über die Bühne gehen – Corona scheint der Laufveranstaltung auf den letzten Metern keinen Strich mehr durch die Rechnung zu machen. „Mein Team und ich sind Feuer und Flamme, dass es jetzt endlich so weit ist. Die Planung ist trotz der Umstände gut gelaufen. Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist alles vorbereitet und steht in den Startlöchern“, sagt Holger Bäßler, der als Nachfolger von Gerhard Petermann der neue Organisationschef beim Bottwartal-Marathon ist.

Die Veränderungen Corona hat zwar in den vergangenen Wochen keine weitere Änderung mehr nach sich gezogen – aufgrund der Pandemie wird die 17. Auflage des Bottwartal-Marathons aber trotzdem ganz anders als normalerweise stattfinden. Die grundlegendsten Veränderungen in aller Kürze: Mit dem Zehn-Kilometer-Lauf, dem Halbmarathon und einem Berg-Marathon stehen diesmal nur drei Strecken zur Auswahl, die zum Großteil auch einen anderen Verlauf haben. Start und Ziel aller Läufe ist der Steppi-Kreisel in Steinheim. Seit dem Anmeldeschluss Ende September sind keinerlei Nachmeldungen mehr möglich. Auf Aktionen für Zuschauer wird verzichtet. Und im Start- und Zielbereich herrscht Maskenpflicht. „Die Maske darf zum Start abgezogen werden. Sollte sie verloren gehen oder durchgeschwitzt sein, was ja gut passieren kann, haben wir 3000  Masken, bei denen sich die Läufer nach dem Zieleinlauf, dem ersten Durchatmen und einem Schluck vom Getränk bedienen können“, sagt Bäßler.

Etwas kleiner ist diesmal die Anzahl der Helfer. Zwar sind in Steinheim etwa genauso viele Streckenposten wie sonst notwendig. Im oberen Bottwartal sind es aber weniger, da die Strecke diesmal abseits der Ortschaften verläuft. „Manche Helfer, die sonst dort im Einsatz sind, unterstützen uns stattdessen beim Aufbau“, so der Orgachef.

Die Anmeldezahlen „Sehr zufrieden“ zeigt sich Holger Bäßler in Anbetracht der feststehenden Läuferanzahl. Insgesamt entschieden sich 2040 Frauen und Männer für einen Start in Steinheim. Die mit Abstand größte Resonanz erfährt der Halbmarathon mit 1300 Teilnehmern. 1500 wären möglich gewesen. Der Halbmarathon weise damit annähernd dieselben Zahlen wie in den Jahren vor Corona auf, freut sich Holger Bäßler. Über zehn Kilometer gehen etwas mehr als 400 Läufer an den Start, was etwa einem Drittel der zugelassenen Zahl entspricht. Und beim Bergmarathon wurden von den 400 möglichen Startplätzen 270 vergeben.

Dass der Bergmarathon als Kombination aus dem Marathon und dem geländegängigen Urmenschlauf über Feld- und Waldwege führt, sei auch bei anhaltendem Regen kein großes Problem. „Bis auf ein 100  Meter langes Wiesenstück sind das alles befestigte Wege. Wir haben die Läufer darüber auch in Kenntnis gesetzt. Ich denke, die werden gewappnet sein“, sagt der Orgachef.

Trotz Corona zieht der Bottwartal-Marathon erneut nicht nur Läufer aus der Region an. „80 Prozent der Teilnehmer dürften aus der Gegend kommen“, gibt Holger Bäßler einen Einblick. Die übrigen Starter haben sich aus Bayern, Hessen oder gar aus Nachbarstaaten wie den Niederlanden angekündigt. Unter den Läufern sind auch Leichtathleten des LAZ Ludwigsburg, die am 3. Oktober bei den baden-württembergischen Halbmarathon-Meisterschaften ums Podium gekämpft haben. „Die können also schon laufen“, sagt Holger Bäßler schmunzelnd.

Die Zuschauer Verhindern, dass es Besucher entlang der Strecken geben wird, kann das Organisationsteam nicht. „Wir bitten aber darum, dass, wenn welche kommen, diese sich coronakonform verhalten“, so Holger Bäßler. Die Strecken wurden schließlich auch extra raus aus den Städten und Gemeinden in die Natur verlegt, um Menschenansammlungen zu vermeiden.

Der MZ Run & Fun Day Während der Bottwartal-Marathon für die älteren Jugendlichen und Erwachsenen komplett am Sonntag über die Bühne geht, können Kindergartenkinder und Schüler eine Woche lang Laufkilometer sammeln. Am Sonntag um 9.45 Uhr fällt der Startschuss für den virtuellen MZ Run & Fun Day, der sonst immer samstags über die Bühne ging, was diesmal aber coronabedingt nicht möglich ist.

„Mehrere Kindergärten und Schulen hatten angefragt, wie es diesmal mit dem MZ Run & Fun Day aussieht. Daher gehe ich von einer guten Resonanz aus“, ist Holger Bäßler zuversichtlich. Abzuschätzen ist das aber kaum, da die Registrierung erst seit Kurzem möglich ist. Anmelden können sich Jungen und Mädchen ab dem Jahrgang 2018 bis auf den letzten Drücker am 23. Oktober. Es zählen alle Kilometer, die vom 17. bis 24. Oktober gelaufen und auf Vertrauensbasis eingereicht werden. „Wir wollten das so einfach wie möglich gestalten.“ Die Schule mit den meisten Kilometern erhält einen Preis. Unter allen Startern werden Gutscheine verlost.

Der Zeitplan

8 Uhr, Berg-Marathon
Vom Steppi-Kreisel geht’s Richtung Kleinbottwar und durch die Natur bis Oberstenfeld – und zurück.

9 Uhr, Zehn-Kilometer-Lauf
Vom Steppi-Kreisel führt die Strecke nach Murr und nach einer Schleife durch den Ort wieder zurück.

9.45 Uhr, MZ Run & Fun Day Startschuss für das einwöchige virtuelle Laufevent.

10 Uhr, Halbmarathon Vom Steppi-Kreisel geht’s über Klein- und Großbottwar nach Oberstenfeld und Gronau – und von dort auf selber Strecke wieder zurück.