SG-Torhüter Philip Hämmerling hat gegen Alfdorch/Lorch drei Siebenmeter parieren können. Zum Sieg für seine Mannschaft reichte das jedoch nicht. Foto: Archiv (avanti)

Die SG Schozach-Bottwartal spielt beim Schlusslicht nur unentschieden und verliert beim Tabellenführer.

Bottwartal - Bitteres Wochenende für die Handballer der SG Schozach-Bottwartal: Am Doppelspieltag mit Partien am Freitag in Alfdorf und am Sonntag in Schwaikheim holte der personell gebeutelte Württembergligist nur einen Punkt. Besonders enttäuschend aus SG-Sicht verlief der Freitagabend. Beim Schlusslicht TSV Alfdorf/Lorch kassierte die SG in der Schlusssekunde den Ausgleich und kam daher nicht über ein 24:24 (10:10) hinaus.

„Wir waren in Ballbesitz und werfen schon fünf Sekunden vor dem Ende aufs Tor. Das war zu früh“, meinte Trainer Tobias Klisch. Damir Marjanovic, der nach außen gedrängt worden war, versuchte sein Glück und visierte den kurzen Pfosten an. Seinen harmlosen Wurf konnte der Alfdorfer Keeper abwehren – und dadurch seinen Vorderleuten einen Tempogegenstoß ermöglichen. In den verbleibenden Sekunden warfen die Hausherren alles nach vorne – und wurden durch einen strammen Wurf von Besnik Salja aus zwölf Metern belohnt. „Hätte Damir vorne neben das Tor geworfen, wäre es besser gewesen. Dann hätte es der Gegner wohl nicht mehr vor unseren Kasten geschafft“, haderte Klisch.

Sein Team gab damit in den Schlussminuten eine 23:20-Führung aus der Hand, die noch zweieinhalb Minuten vor dem Ende auf der Anzeigetafel aufgeleuchtet hatte. „Das ist echt ärgerlich und traurig“, so der Trainer weiter, der vor dem Spiel vor dem Gegner gewarnt hatte. „Sie waren zwar Letzter, sind aber alles andere als Fallobst. Aus den letzten sieben Spielen hatten sie sechs Punkte geholt“, macht Klisch deutlich. „Vor der Partie wäre ein Punkt deshalb in Ordnung gegangen. Jetzt ist es schon eine gefühlte Niederlage.“

Vor der Drei-Tore-Führung der SG hatten die Zuschauer ein Duell auf Augenhöhe gesehen. Und zwar ein recht torarmes: Nur zehn Treffer erzielten die Teams jeweils bis zur Pause. Dabei konnte niemand davonziehen. Das 7:5 für die SG (18.) und das 10:8 der Hausherren (27.) waren das höchste der Gefühle.

Nach dem Seitenwechsel fielen dann ein paar mehr Tore – auch jetzt blieb das Spiel aber ausgeglichen. Das machen die Zwischenstände von 11:11, 12:12, 13:13, 14:14 und 15:15 (38.) deutlich. Bis zum 19:19 in der 48. Minute lag die SG vorne, die dann auf das besagte 23:20 davonzog – und hoffen durfte. Denn der beste Torschütze des Spiels, Alfdorfs Besnik Salja, kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe (55.). Doch eben jener Rückraumspieler war es später, der zum 23:24 (59:28) und zum 24:24 (60:00) traf – seine Treffer Nummer elf und zwölf. „Wir haben es während der gesamten Partie nicht geschafft, ihn in den Griff zu bekommen“, gestand Klisch, der selbst auf mehrere Leistungsträger verzichten musste. Darunter der kurzfristig an einer Grippe erkrankte Christian Zluhan. So kamen die Youngster Felix Linder, Yanis Heinz und der aus der zweiten Mannschaft beförderte Tim Voelkel verstärkt zum Einsatz. „Sie haben das auch richtig gut gemacht. Umso dramatischer ist dieses Ende. Das tat schon weh.“

Wegen der angespannten Personallage hatte Tobias Klisch mit einer 6:0- statt einer 3:2:1-Abwehr spielen lassen. „So konnten wir mit unseren Kräften haushalten.“ Wichtig war das auch wegen Sonntag, denn nur 48 Stunden nach dem Remis in Alfdorf war die SG Schozach-Bottwartal beim Tabellenführer TSV Schwaikheim gefordert. Dort bot sie eine gute Anfangsphase und lag zwischenzeitlich 10:5 vorne (18.). Schwaikheim drehte dann das Spiel, ehe die Gäste doch am Auswärtssieg schnupperten. Schließlich führten sie in Minute 55 mit 26:25. Ein weiteres Tor aber gelang der SG nicht. So setzte sich das favorisierte Schwaikheim doch noch mit 29:26 durch.

SG Schozach-Bottwartal (Freitag):
Hämmerling, R. Ziegler – Linder (1), Soteras Merz (10/5), Heinz, Voelkel (1), C. Ziegler (3), Rossmeier (1), Zieker (4), Schmitz, Keller, Marjanovic (3), Baumann (1). SG Schozach-Bottwartal (Sonntag):
Hämmerling, Ernst – Linder, Soteras Merz (8/4), Heinz (1), C. Ziegler (1), Gallus (5), Rossmeier (1), Zieker (3), Schmitz (1), Marjanovic (3/1), Baumann (3).